Wir kennen Osman, den staatlich anerkannten Hypochonder, der als Schlosser in Halle 4 arbeitet, Fußball im Fernsehen liebt und immer kurz davor ist durchzudrehen. Geplagt durch seine Familie, Ehefrau Eminanim, Töchter Hatice und Nermin sowie Sohn Mehmet, zieht Osman Katastrophen kleinerer und größerer Art wie ein Magnet an. Und dann kam auch noch die Pandemie.
Ich muss an der Uni Chemnitz lesen – in der denkbar ungünstigsten Stadt für einen Osman. Werder Bremen gegen Bayern sehe ich in einer Fascho-Kneipe.
Eigentlich wollte Osman seine Tochter Hatice ja nur von der Schule abholen. Aber das ist komplizierter als gedacht.
Die Midlife-Crisis hat mich erwischt und ich fühle mich mies. Niemand weiß, was hilft. Nur meine Frau hat ein Gegenmittel wenn sie an der Reihe ist.
Im Warteraum des Finanzamts las ich ein Zitat eines AfDlers und mein Ausländerhass-Gedankenkarussell ging los. Zum Glück stoppte es der Sachbearbeiter.
Neuerdings tritt meine Tochter ständig wütend gegen ihren Staubsauger und kreischt: „Du verfluchter Terrorist!“ Das liegt natürlich nicht an mir.
Unser Flugzeug nach Bremen konnte nicht starten, weil es schneite. Die Passagiere waren dabei, die Nerven zu verlieren. Da hatte der Pilot eine Idee.
Eine neue Küche kostet richtig Geld. Meine Frau wollte trotzdem eine – und verfolgte damit einen besonders ausgefuchsten Plan.
Meine Frau hat mich zu einem Skiurlaub in den Alpen bei Garmisch-Partenkirchen überredet. Es wurden vierzehn schlimme Tage.
Im Stadion kann ich mich endlich als vollwertiges Mitglied der deutschen Gesellschaft fühlen. Von den Nazis neben mir lasse ich mir das nicht versauen.
Karneval ist eine Perversion, bei der ein ganzes Bundesland zum Swinger-Club wird. Warum unternimmt niemand etwas dagegen? Ein Brief an Onkel Ömer.
Draußen ist Karneval und meine kleine Tochter muss das Alphabet lernen. Ich brauchte einen Moment und merkte dann: Da steckt eine Geschichte drin.
Was tun, wenn in den Nachrichten nur noch über die AfD und ausländerfeindliche Übergriffe geredet wird? Da gibt es einen ganz einfachen Trick.
Der 6. Februar 2013 ist ein denkwürdiger Tag in meinem Leben: Damals war ich im Bremer Rathaus und hätte fast die Gründung der AfD verhindert.
Als politisch interessierter Mensch besuchte ich eine Veranstaltung der AfD. Erst lief es gut. Doch dann musste ich rennen. (Achtung: Satire! die Red.)
Unterwegs in Sachsen traf ich zwei Nazis im Dönerladen. Fast hätte ich ihnen ein Bier über die Glatze geschüttet. Aber dann kam alles anders.
Wir wollten Silvester in Hamburg-Harburg feiern. Es gibt Orte, an denen man noch schöner feiern kann. Aber irgendwann wollte ich nur noch ankommen.
Meine Frau und ich haben ausgemacht, uns an Weihnachten nichts zu schenken. Das fühlte sich anfangs sehr friedvoll an – und endete im Fiasko.
An Weihnachten muss ein Geschenk mit Überraschungseffekt unter dem Tannenbaum liegen. So will es meine Frau – und treibt mich damit in den Wahnsinn.
Meine Tochter Hatice hat dem Weihnachtsmann geschrieben. Ich habe den Brief auch zu lesen bekommen und war sprachlos.