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Klimawandel
meine Kommentare
Paul Schuh
Klimaschutz und Kapitalismus gehen eben nicht zusammen.
Klimaschutz wäre nur mit Verzicht zu machen, bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energie.
Verzicht auf Privatautos, auf Flugzeuge, auf Fleisch, auf Wohnfläche, auf Einwegkleidung, auf nichtreparierbare Produkte.
Statt 45 Mio Autos, nur noch 10 Mio Carsharing Autos und Taxis, ein europäisches Schienennetz und eine weltweites Netz von klimaneutralen Personenschiffen, damit Flugzeuge am Boden bleiben können. Pro Person ein Limit von 50 m2 Wohnfläche, und alle Produkte müssen ab jetzt 20 Jahre haltbar und reparierbar sein, oder man kann sie aus Geräte Pools ausleihen.
Sicher das würde den CO2 Ausstoß drastisch reduzieren, aber das ist mit den auf Konsum konditionierten Menschen und im Kapitalismus, der zwingend Wachstum braucht, nicht umsetzbar.
Sicher kann man die erneuerbaren Energien noch weiter ausbauen, aber wir sollten nicht vergessen, das der Strombedarf (500 Twh)nnur ein fünftel unseres Gesamtenergiebedarfes (2500 TWh) ausmacht, und wenn wir von 60% erneuerbarer Energie sprechen dann sind das eben beim Gesamtenergieverbrauch (Erdöl, Kohle, Gas, Holz) nur 18%.
Die Politik sollte sich ehrlich machen und den Ball zu den Verbrauchern schieben, weil diese nicht verzichten, Ihr Auto nicht stehen lassen, weiter Fleisch essen und auf zu viel Wohnraum leben - werden wir eine 3 Grad Erwärmung bekommen.
zum BeitragWenn die Bürger so ignorant sind, kann es auch die Politik nicht retten.
Paul Schuh
Bei dem ersten Klimaschutzgesetz, war viel magisches Denken dabei. Nach dem Motto man muss es sich nur ganz doll wünschen, dann wird es in Erfüllung gehen.
Sicher die Energieerzeugung hatte die besten Karten, den CO2 Ausstoß zu reduzieren, das ist ohne Verzicht im Verkehrssektor und im Bauwesen viel schwieriger, besser gesagt unmöglich.
Um die Sektorenziele im alten Klimaschutzgesetz einzuhalten, hätte man die Anzahl der Verbrennerautos jedes Jahr um 8% reduzieren und mit geteilten E Autos ersetzen müssen. Aber eben nicht mehr 40 Mio Verbrenner Autos, sondern mit perspektivisch 15 Mio E Autos die geteilt werden oder selbstfahrend sind.
In der Baubranche wäre es eine maximale Quadratmeterzahl für Jeden, also 50 m2 für eine und 80m2 für zwei Personen. Alles darüber würde mit einer Unterbelegungsteuer belegt, als Beispiel 10 Euro pro m2, das wären bei einer Person allein auf 100 m2 im Monat 500 Euro.
Parallel müßte man viel kleine bezahlbare und modulare Wohungen bauen, wo sich der Grundriss je nach Lebenslage verändern lässt.
Aber der Preis für eine solche Klimapolitik wäre hoch, Millionen Arbeitslose und fehlende Steuereinahmen und ein Aufstand der breiten Masse - ist also nicht umsetzbar.
Die Politiker haben sich nie mit der Frage auseinandersetzen wollen, ob und wie Klimaschutz in unserem wachstumssüchtigen kapitalistischen System überhaupt umsetzbar ist.
Nach dem Motto, das Ziel ist doch gut (Klima retten) dann müssten doch alle vernünftigen Menschen das wollen.
Jetzt haben wir den Moment der Wahrheit erlebt - es ginge eben nur mit Fahrverboten, die nicht umsetzbar sind. Von daher gibt es eben nur einen langsamen Klimaschutz, der uns zu einer 3 Grad Erwärmung führt.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Wenn 90 % der Menschen ihren Konsum und ihre Reisetätigkeiten so reduzieren würden, das wir auf den 1,5 Grad Pfad kämen, dann würde es den Kapitalismus und den Staat mit Steuereinahmen und einem Sozialstaat nicht mehr geben, Börsen und Banken würden zusammenbrechen, Staaten pleite gehen, weil sie ihre Zinsen und Schulden nicht bedienen könnten.
Sie sollten den Preis der Rettung des Klimas schon benennen.
Ich wäre durchaus offen dafür, auch selbst nur nach das Notwendigste zu konsumieren, aber dann dürfte ich meine Arbeit auch nicht mehr machen, die nicht wirklich notwendig ist und CO2 verursacht. Wie zahle ich dann meine Miete? Welche Arbeit ist wirklich notwendig?
Es fehlen bislang schlicht die theoretischen und wissenschaftlichen Theorien und Vorleistungen für eine Kapitalismus Alternative.
zum BeitragPaul Schuh
Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, das wir realistisch betrachtet auf eine 3 Grad Erwärmung zusteuern. Da ist der moderate Klimaschutz mit Solar und Windenergie schon eingerechnet. Das 1,5 Grad Ziel ist gefährliches, unrealistisches Wunschdenken.
Konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus gehen nicht zusammen!
Lesenswert dazu das Buch"Verkaufte Zukunft" von Jens Beckert vom Max Planck Institut.
Die kurzfristigen Kosten eines konsequenten Klimaschutzes, der den Konsum und die Produktion drastisch schrumpft und zu Arbeitslosigkeit, sinkenden Steuereinnahmen und einer allgemeine Destabilisierung führt, übersteigen die langfristigen Gewinne einer lebenswerteren Klimas in der Zukunft.
Das ist unser Dilemma! Etwas das Politier sich nicht getrauen zu kommunizieren.
Aber wenigstens die TAZ könnten diesen Schleier mal wegziehen...
zum BeitragPaul Schuh
Mich hat das Urteil vom Montag schockiert, in dem ein Arzt zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, nachdem er einer Frau auf ihren Wunsch beim Sterben geholfen hatte. Das Ventil zum tödlich wirkenden Medikamente hatte die Frau selbst geöffnet.
Ich denke jeder Mensch sollte in jeder Phase seines Lebens über die Frage seines Lebensendes selbst entscheiden können, unabhängig von schweren und unheilbaren Krankheiten.
In Deutschland gibt es jedes Jahr 10000 Suizide, davon 900 Schienensuizide, welche auffindende Angehörige, Rettungskräfte und Zugführer belasten und traumatisieren..
Die Lebensmüden sollten eine Möglichkeit bekommen, ihr Leben friedlich und human zu beenden, mit einer zeitlichen Frist von mindestens 2-4 Wochen und nach Konsultation von einem Arzt und einem Psychotherapeuten. Einigen könnte möglicherweise ein Ausweg oder eine Behandlungsform aufgezeigt und von sie von ihrem Todeswunsch abgebracht werden.
Die jetzige Praxis, das sich Menschen vor Züge werfen, sich erschießen und von Hochhäusern stürzen „müssen“, ist einfach nur barbarisch.
Sicher 95 % der Menschen lieben ihr Leben und wollen es bis zum letzten Atemzug auskosten, ihnen dabei zu helfen, sollte das bestimmende Ziel der Politik sein.
Aber auch der kleine Teil der Lebensmüden hat das Recht auf humane Hilfe.
Ich hoffe, das dieses Urteil revidiert und eine Urteil auf Bewährung umgewandelt wird.
Die Politik misstraut scheinbar ihren Bürgern und hat Angst, das eine solche Regelung reihenweise missbraucht wird, das Ältere dann gedrängt werden könnten sich zu töten, weil sie sich als Last empfinden.
Die freie Sterbehilfe wäre zugleich die Aufgabe an die Politik, sich mit Betreuungsangeboten noch mehr um die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu kümmern. Gerade in den Zeiten des Klimawandels, wo immer deutlicher wird, das sich in den kommenden Jahren die Umweltbedingungen schrittweise immer weiter verschlechtern und Depression & Hoffnungslosigkeit zunehmen werden.
zum BeitragPaul Schuh
Es wird immer deutlicher, das die Menschheit (also wir alle) den Klimawandel nicht aufhalten werden, sondern höchstens minimal abbremsen können.
Das liegt in den Triebkräften des Kapitalismus und den auf Konsum konditionierten Menschen. Den Kapitalismus zu transformieren, wie TAZ Autorin Ulrike Hermann vorschlägt, also zu schrumpfen und zu verzichten, birgt immense kurzfristige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken und Kosten, die nicht vertretbar sind. (Millionen Arbeitslose, sinkende Steuereinnahmen, unbezahlbare Infrastruktur, implodierende Börsen.)
Das bedeutet nicht, das wir mit erneuerbarer Energie nicht alles mögliche tun sollten, den Klimawandel abzubremsen.
Statt ungebremst 4-5 Grad Erwärmung ist so möglicherweise eine Begrenzung auf
3 Grad möglich.
Das 1,5 Grad Ziel jedoch ist eine gefährliche Illusion und Wunschdenken, die das
Nichtstun der Berliner Regierung in Sachen Klimaanpassung befördert..
Wäre man realistisch und würde von einer kommenden 3 Grad Erwärmung ausgehen, die sich in den Städten auf 6 Grad verdoppeln kann, dann wäre ein viel dringender Handlungsbedarf sichtbar, die Stadt für Temperaturen von 40 Grad im Sommer fit zu machen.
So sollte es künftig in jeder Wohnung einen klimatisierten Raum geben und für Ältere klimatisierte Gemeinschaftsräume.
zum BeitragWie in Dubai müßten alle Bereiche des öffentlichen Lebens sowie Büros und Fabrikhallen klimatisiert werden
Zudem wäre ein Arbeitsverbot für Aussenarbeiten bei über 33 Grad denkbar, in dem man diese Arbeiten in die frühen Morgen und Abendstunden.
Paul Schuh
[Re]: "das verlassen der komfortzone und ihre interpretation vom verzicht bis auf das zum ueberleben notwendige sind zwei interschiedlich dinge"
Da haben sie sicher recht, aber selbst ein moderates Schrumpfen der deutschen Industrieproduktion und des Konsums um jährlich 3%, durch eine Reduktion der Autos in den Innenstädten, die Reduktion von Flügen (nur 1 x alle 5 Jahre), die Halbierung des Fleischkonsums und die Verpflichtung alle Konsumgüter auf 20 Jahre haltbar und reparierbar zu erhalten, würde zu Millionen Arbeitslosen führen, die dann sinkenden Steuereinnahmen gegen überstehen.
Persönlicher Verzicht des Einzelnen ist schön und gut (ich hab kein Auto, esse kein Fleisch und bin 2019 das letzte Mal geflogen) aber wann das viele oder alle machen, dann wir es zm Problem.
zum BeitragDann verordnet die Regierung bestimmt die nächste Abwrackprämie und das Wachstum wieder anzukurbeln.
Paul Schuh
Konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus gehen nicht zusammen. Wer das 1,5 Grad Ziel einhalten will, stellt die Systemfrage, also die Abschaffung des Kapitalismus weltweit.
Das ist völlig unrealistisch und von der Mehrheit der Menschen nicht gewollt.
Ein weltweiter Verzicht der Menschen bis auf das zum Überleben notwendige, würde den CO2 Ausstoß drastisch reduzieren, aber die kurzfristigen sozialen und politischen Auswirkungen wären unvertretbar: Millionen Arbeitslose, sinkende Steuereinnahmen, kollabierende Börsen, soziale Unruhen.
Im Kapitalismus und mit dem konditionierten Menschen ist nur ein langsamer Klimaschutz ohne Verzicht machbar, der erneuerbare Energien da implementiert, wo diese günstiger sind - das führt uns zu einer 2,5-3 Grad Erwärmung.
Die langfristigen Kosten und Auswirkungen des Klimawandels werden immens sein und könnten die Existenz der Menschheit, wie wir sie heute kennen gefährden, aber auf Grund der kurzfristigen Kosten, kommen wir nicht ins Handeln.
Die Parallele von Klimaschutz und Krieg ist durchaus gegeben.
Auch in dieser Frage, zeigt sich wie feige und dekadent die Menschen in Europa geworden sind. Sie nehmen die Freiheit für gegeben und sind nicht mehr bereit, diese mit ihrem Leben zu verteidigen. Bei den Freiwilligen die sich vor 210 Jahren in den Napoleonischen Befreiungskriegen bei den Lützowsches Freikorps meldeten war das noch anders.
Wenn vor dem 22. Februar 2022 Hunderttausend Freiwillige Europäer in die Ukraine gegangen wären, bereit um die Freiheit in Europa auch mit ihrem Leben zu verteidigen, hätte der Überfall Russlands auf die Ukraine möglicherweise verhindert werden können.
Aber das ist genauso illusorisch, wie zu erwarten, das Millionen Menschen in Europa und weltweit zugunsten des Klimas auf Konsum und Wohlstand verzichten würden.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, das wer in Zukunft auf die uneingeschränkte Befriedigung seiner Bedürfnisse setzt, um zufrieden und glücklich zu werden, eher schlechte Karten hat.
In 10 Jahren könnten sich bei Verteilungskämpfen auch alle die Köpfe einschlagen, ich hoffe das es nicht dazu kommt.
Die Rückbesinnung auf das Lokale, auf das Humane und Friedliche, kann in kleinen sozialen Gruppen, der Familie, Menschen in der Strasse oder dem Dorf gelingen, wo man Dinge gemeinsam tut und wo man wieder Dinge kostenlos teilt, statt auf share Plattformen.
Der Wohlstand im Römischen Reich war nur durch immer neue Sklaven und Ausdehnung des Reiches möglich, bis das Ganze organisatorisch überreizt war und man nicht mehr auf die Bedrohungen von Aussen reagieren konnte.
Ähnlich wie im Römischen Reich haben wir mit der Nutzung der fossilen Energien in den letzten 200 Jahren, das Klima der Erde überreizt.
Nach dem Römischen Reich haben sich die Nachfolgestaaten wieder einfacher und weniger opulent und verschwenderisch aufgestellt, Burgen ohne Fussbodenheiung und die Menschen haben in Europa das vermeintlich dunkle Mittelalter überlebt, bis sie dann als Sklaven-Ersatz die fossile Energie entdeckt haben.
So wäre auch für uns eine neue Bescheidenheit angebracht, weniger Arbeiten, weniger Konsumieren, weniger Reisen.
zum BeitragPaul Schuh
Die alternde Bevölkerung in Deutschland und der Klimawandel sind eine riesige Herausforderung, ein Dilemma, wo es keine einfachen Lösungen gibt.
Es wird notwendig sein, zu hinterfragen, was wir in Zukunft noch produzieren und konsumieren wollen.
Braucht es 10 Automarken, 15 Fernsehsender, 10 Soko Serien, hunderte Messen, Konzerte, Veranstaltungen?
Sind die Menschen die da arbeiten, nicht künftig zur Daseinsvorsorge notwendig? Also die Alten zu pflegen und versorgen, und die Infrastruktur an eine schrumpfende Bevölkerung anzupassen und am Laufen zu halten?
Nur wer sollte das entscheiden? Die Industrie produziert so lange es einen Markt gibt. Kann der Staat mit attraktiven Löhnen und Arbeitszeitmodellen Menschen in die Berufe holen die essentiell notwendig sind?
Wie soll eine kleiner werdende Erwerbsbevölkerung die steigende Zahl der Rentner versorgen, wie sorgt man dafür das die jünger Generation sich nicht überlastet fühlt und abwandert in Länder die das vermeintlich besser organisieren.
Die „fetten Jahre sind vorbei“ - jetzt geht es ökonomisch stetig bergab, so wie im weströmischen Reich, wo ab 400 die Infrastruktur nicht mehr aufrechtzuerhalten war und Städte, Thermen und Strassen verfielen.
Es bleibt eine Rückbesinnung auf das humane, friedliche Miteinander, die kleinen Freunden in der Familie und mit Freunden.
zum BeitragPaul Schuh
Der Kommentar ist von einer erschreckenden Naivität.
Sicher ist es ein legitimes Ziel, die Umwelt und das Klima in Zukunft überlebensfähig zu erhalten.
Jedoch werden dabei allzuoft die zeitnahen Kosten und Auswirkungen eines konsequenten Klimaschutzes unterschätzt.
Rasche CO2 Reduktion, das geht nur mit Verzicht und globaler Schrumpfung von Produktionen und Konsum, auf das für jeden Menschen zum Überleben absolut notwendige - viel weniger Flugzeuge, viel weniger Autos, weniger Fleischkonsum, weniger Wohnfläche, weniger Wegwerfartikel.
Das bedeutet eine Abschaffung des Kapitalismus, Millionen Menschen verlieren Jobs und Ihre Einahmen, können ihre Mieten und Kreditraten nicht bezahlen, Börsen kollabieren, ebenso die Staatshaushalte, denen Mittel für Infrastruktur und Sozialausgaben fehlen.
Konsequenter Klimaschutz ist nicht umsetzbar, nicht gewollt von den Menschen, von den Unternehmern, den Politikern. Die zeitnahen "Kosten" und Auswirkungen des konsequenten Klimaschutzes sind schlicht zu hoch.
Es ist nur langsamer, zu langsamer Klimaschutz machbar, der erneuerbare Energien da implementiert, wo sie günstiger als fossile Energie sind. Gerade sind wir bei einem EEG Anteil von 20 % am Gesamtenergieverbrauch.
Wir werden den Klimawandel nicht aufhalten, höchstens leicht abschwächen, wahrscheinlich sind eine 3 Grad Erwärmung.
Das ist das fürchterliche Dilemma des Menschen, sein Erfindungsgeist gekoppelt mit den billigen fossilen Energien der letzten 200 Jahren führen direkt in seinen Untergang.
Schade das der Kommentar von Susanne Schwarz nicht die Systemfrage stellt und wenigstens feststellt, das konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus nicht zusammen gehen.
zum BeitragPaul Schuh
Wir Erwachsenen, die Industrie und Politik haben eine toxisches Umwelt für Kinder geschaffen.
Mit süchtig machenden Smartphones & Computerspielen, mit den digitalen Medien, mit Werbung für ungesundes Essen.
Man müßt schon tief in die Wildnis ziehen, um sein Kind vor diesen Einflüssen zu schützen. Selbst wenn Eltern und Lehrer versuchen die Kinder "zu beschützen", sind da ja die anderen Kinder in der Schule und im Freundeskreis.
Wir opfern das Wohl der Kinder dem Renditestreben der Firmen und der Bequemlichkeit der Erwachsenen,
Nachdem vor 40-50 Jahren die materiellen Bedürfnisse der Erwachsenen mit Kühlschrank, Fernseher und Auto gedeckt waren, haben die Industrie und die Werbestrategen die Kinder und Jungendliche als Zielgruppe und Markt entdeckt, mit den bekannten fatalen Folgen.
Dieses toxische Umfeld ist, neben der ungebremsten Klimazerstörung der Grund, weshalb ich froh bin keine Kinder zu haben.
zum BeitragIch könnte Ihnen später nicht schlüssig erklären, warum ich sie wieder besseren Wissens in diese Welt geboren habe.
Paul Schuh
[Re]: Ja, einige Regionen der Welt werden weniger schlimm getroffen als andere. Im Sommer geht es demnächst nicht bei 40 Grad im Schatten nach Spanien sondern nach Schweden oder Norwegen, wenn die Häuser an der Küste da noch nicht abgerutscht sind.
Gaia Vince beschreibt in "Das nomadische Jahrhundert" das
jedes Grad Erwärmung eine Milliarde Flüchtende auslösen könnte, die in ihrer bisherigen Region nicht mehr leben können. Das wären bei zu erwartenden 3 Grad Erwärmung 3 Mrd. Menschen, eine gigantische Herausforderung für alle Gesellschaften auf der Welt.
Es wird immer deutlicher, wachstumsgetriebener Kapitalismus und konsequenter Klimaschutz gehen nicht zusammen, zumal dieser Verzicht von auf Konsum konditionierten Menschen nicht gewollt ist.
Im Kapitalismus ist nur langsamer, zu langsamer Klimaschutz möglich, erneuerbare Energien werden nur da implementiert, wo sie günstiger sind.
Ja, Kapitalismus hat in den letzten hundert Jahren Millionen Menschen aus der Armut geholt und vielen einen kleinen Wohlstand beschert, aber zu dem Preis der Klima und Umweltzerstörung.
Würde man den Kapitalismus mit konsequentem Verzicht abschaffen (wie Ulrike Hermann es denkt) wäre die Gesellschaft in kürzester Zeit politisch und wirtschaftlich in dramatischer Weise destabilisiert, ein nicht wünschenswertes Szenario.
Es ist ein fürchterlich trauriges Dilemma, wir steuern auf eine drei Grad Erwärmung zu, eine Alternative ist leider nicht in Sicht.
Nicht einmal die TAZ hat sich die Mühe gemacht, eine funktionierende Alternative zum Kapitalismus zu denken und dieser Alternative Raum zu geben.
zum BeitragPaul Schuh
1. Kapitalismus und konsequenter Klimaschutz gehen nicht zusammen.
Im Kapitalismus geht nur langsamer Klimaschutz, der erneuerbare Energien da implementiert, wo sie günstiger sind als fossile. Momentan sind wir in Deutschland bei 20 % und weltweit bei 15 % erneuerbarem Anteil am Gesamtenergieverbrauch.
2. Menschen sind auf Konsum konditioniert, Firmen brauchen Wachstum, Politiker Steuereinnahmen. Jeglicher kollektiver Verzicht und Degrowth ist nicht gewollt und nicht umsetzbar.
3. Wir können den Klimawandel nicht aufhalten - höchstens etwas abbremsen, statt ungebremst 4-5 Grad, vielleicht auf 2,5 bis 3 Grad Erwärmung, was schlimm genug wird.
Das 1,5 Grad Ziel ist eine unrealistische Illusion.
4. Die Triebkräfte des Menschen und die des Wirtschaftssystems stehen gegen Klimaschutz.
5. Die Appelle der Klimawissenschaftler („wenn wir jetzt das Ruder herumreißen“) erweisen sich zunehmen als politisch naiv und die Haltung der Klimaaktivisten steht für „magisches“ Denken,
als müsse man sich etwas nur ganz doll wünschen, und es würde geschehen.
6. Unbestritten, das die Menschheit wider besseren Wissen auf den Abgrund zu rast ist furchtbar traurig und sehr bitter.
7. Wir sollten unsere Energie jetzt darauf fokussieren uns, den machbaren Klimaschutz zwar weiter umzusetzen, uns aber verstärkt auf die bevorstehend Erwärmung vorbereiten.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Der Klimawandel ist (mit großer Wahrscheinlichkeit) nicht aufzuhalten, maximal abzubremsen - auf vielleicht 3 Grad Erwärmung, mit allen bekannten Auswirkungen.
Sicher war es blauäugig von den Grünen sich gegen die Triebkräfte des Menschen zu stellen und zu hoffen und zu glauben, Menschen würden freiwillig verzichten, wenn es CO2 neutrale Alternativen gibt.
Wir kennen nun die Antwort, der Mehrheit ist es ziemlich egal, wie die Welt in 20 Jahren aussieht, zur Not baut man eine Klimaanlage ein und fährt im Sommer nach Skandinavien zum Baden weil es am Mittelmeer zu heiß ist.
Das hat aber auch damit zu tun, das sich kein überzeugendes globales handeln erleben läßt, warum soll ich verzichten, wenn der Nachbar weiter seinen Benziner fährt und fliegt.
Vermutlich würde Klimaschutz nur in einer weltweiten Diktatur funktionieren, in dem alle gezwungen werden zu verzichten, ist das aber wünschenswert?
zum BeitragPaul Schuh
Die Menschheit rast ungebremst auf den Abgrund zu, auf eine 3 Grad Erwärmung und diverse andere Kipppunkte im Ökosystem.
Sicher gibt es eine Mehrheit in der Bevölkerung, die sich wünschen würde den Klimawandel aufzuhalten, aber nicht mit Verzicht, nicht mit Veränderung des eigenen Lebensmodells, nicht mit einer vorgeschriebenen Heizung im eigenen Haus.
Die GRÜNEN agieren politisch ganz klug, haben ihre Forderungen so abgespeckt und modifiziert, das sie koalitionsfähig sind, um überhaupt den Klimaschutz ansatzweise in der Politik voranzubringen.
Die Menschen im Land spüren aber, was die GRÜNEN nicht sagen, was sie nicht fordern und sie wissen selber, das "eigentlich" der Flug nach Thailand, der Verbrennerauto, das Fleisch aus Massentierhaltung nur mehr gehen, wenn man Klimaschutz ernst nehmen würde.
Diese kognitive Dissonanz, dieser Frust darüber, selber mit dem eigenen Lebensmodell das Klima weiter zu zerstören, dieser Frust wird auf die GRÜNEN projiziert.
Bezeichnend ist, das die wichtigste Frage dahinter ausgeklammert wird: Ob effektiver Klimaschutz im Kapitalismus überhaupt möglich ist? Dieser braucht Wachstum, das sich nicht in der notwendigen Geschwindigkeit dekarbonisieren läßt - nur ohne Wachstum, keine stabilen Gesellschaften. Ein Teufelskreis, den die Politiker aber auch viel Journalisten nicht thematisieren.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Dann muss also erst der Kapitalismus zusammenbrechen, bevor die Klimakatastrophe angegangen werden kann? - Die Antwort ist JA!
Ich empfehle Ihnen zu lesen von Ulrike Hermann "Das Ende des Kapitalismus".
Ich halte von ihr beschriebene das Szenario für relativ unwahrscheinlich, eher kommt es mit einem sehr "zurückhaltendem" Klimaschutz im Kapitalismus zu einer 3 Grad Erwärmung ...
zum BeitragPaul Schuh
Der Klimawandel ist für viele Menschen eine "Zumutung" und die bereits durchgesetzten oder empfohlenen Maßnahmen eine nervige Gängelei, Komfort- und Wohlstandsverlust.
Wer glaubt, dass der wohlstandsverwöhnte Wähler sich seinen CO2-verursachenden kleinen Luxus von den Grünen ausreden lässt, der hat sich geirrt.
Solange es bei Ankündigungen und ein paar Windrädern oder Solarpanels blieb, hat man noch mit den Grünen sympathisiert, weil man ja im Angesicht der Klimakrise kann nicht NICHTS tun kann. Aber nun, wo es in einigen Bereichen ans "Eingemachte" geht, wie die Heizung des eigenen Hauses, da kippt auch bei früheren Sympathisanten die Stimmung.
Die Grünen scheitern an den Triebkräften des Kapitalismus, der Wachstum und steigende Börsenkurse braucht. Den Kapitalismus abzuschaffen oder zu überwinden/transformieren, wie Ulrike Hermann von der TAZ fordert, das trauen sich die Grünen nicht, weil sie dann nicht mehr koalitionsfähig und vermutlich verfassungsfeindlich wären?
So scheitert der Klimaschutz an der Konditionierung der Mehrheit der Menschen auf Konsum, aber auch an der Inkonsequenz der Grünen, wobei die anderen auf Wachstum fixierten Parteien noch viel schlimmer sind.
So bitter wie es ist, konsequenter Klimaschutz und Demokratie gehen nicht zusammen.
In der Demokratie ist eben nur ein sehr langsamer Klimaschutz möglich, wie wir ihn gerade erleben. Der wird die Erwärmung von 4-5 Grad auf vielleicht 3 Grad bremsen.
Der Klimawandel wird kommen wie eine Naturkatastrophe, wie ein Vulkanausbruch oder Meteoriteneinschlag, Ereignisse, die ja schon in der Erdgeschichte für gravierende Klimaveränderungen gesorgt haben, wie das Aussterben der Dinos.
Nur das es eben in unserem Fall eine theoretische Chance gegeben hätte, diesen kommenden Klimawandel aufzuhalten, das hat dann doch einen bitteren Beigeschmack..
zum BeitragPaul Schuh
Es macht mich fassungslos, mit welchen Scheuklappen viele Wissenschaftler und Journalisten herumlaufen.
Die erste Frage im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist doch die Systemfrage!
Ist Klimaschutz im Kapitalismus überhaupt möglich?
Oder benötigen wir eine gesellschaftliche Alternative, die mit Degrowth und vernünftigem Verzicht umgehen kann, und die gesellschaftliche Stabilität und die Grundbedürfnisse der Menschen garantieren kann?
Erneuerbare Energie wird knapp und teuer bleiben, deshalb funktioniert es nur mit Verzicht. Verzicht auf die Flugreise, die Kreuzfahrt, den Fleischkonsum, das eigenen Auto, zu viel Wohnfläche...
Das wird aber alles nicht passieren, weil die Industrie mit Ihren Lobbygruppen ums Überleben in der bisherigen Form kämpft, die Politik Steuereinnahmen aus dem Wachstum benötigt, und 90 % der Menschen auf Konsum konditioniert sind - nach dem Motto "Ich konsumiere also bin ich."
Wir haben aktuell weltweit einen Anteil von 13-14 % erneuerbarer Energie
am Gesamtenergieverbrauch, (in Deutschland sind es 19%) es ist also noch ein sehr weiter Weg zu 90% Einsparung.
Der Klimawandel ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aufzuhalten - die 3 Grad Erwärmung wird wohl kommen.
zum BeitragPaul Schuh
Eine Generation die mit Harry Potter aufgewachsen ist übt sich im magischen Denken.
Ich bin nicht überzeugt, das es die 90% bis 2040 zu schaffen sind.
Das würde bedeuten, bis dahin 90 % aller Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe, Verbrennerautos stillzulegen.
Das würde bedeuten den Kapitalismus und mit ihm den maßlosen Konsum abzuschaffen.
Wir haben nur bedauerlicherweise keine funktionierende Alternative zum Kapitalismus, Menschen sind auf Konsum konditioniert, Firmen brauchen Wachstum, Staaten Steuereinnahmen.
Wir sind zur Zeit weltweit bei einem Anteil von 15% der erneuerbaren Energien am Gesamtenergievebrauch (in Deutschland sind es 18-19 %), immer nur auf den Strom zu schauen, wo man ab und zu 50 % Anteil schafft, das ist Augenwischerei.
Meine Vermutung ist, die Weltgemeinschaft schafft bis 20240 einen erneuerbaren Anteil von 40 % , aber schon das wird eine große Kraftanstrengung und auch Verzicht bedeuten.
Es wird den Klimawandel etwas abschwächen, statt 4-5 Grad auf vielleicht 3 Grad und das wird für Milliarden Menschen auf der Welt sehr sehr ungemütlich.
zum BeitragPaul Schuh
Es ist erstaunlich wie kurzsichtig die Analyse des Verdi Chefs ist.
Ein intellektuelles Armutszeugnis oder er weiß es besser und traut es sich nicht zu sagen?
Es ist doch offensichtlich das der Klimawandel die ultimative Zumutung für den Kapitalismus ist. Konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus gehen nicht zusammen. Und zum Kapitalismus gibt es keine Alternative und somit auch keinen Klimaschutz. Wir haben gerade mal 19% unserer Gesamtenergie (inc. Kohle, Gas, Erdöl) auf erneuerbar umgestellt, mehr würde nur gehen mit Verzicht, der im Kapitalismus nicht gewünscht und umsetzbar ist.
Das hat auch die breite Masse verstanden oder ahnt es wenigstens.
Hinzu kommt die alternde Gesellschaft, weniger Arbeitskräfte, weniger Steuern, steigende Ausgaben für Rente und Pflege. Also der perfekte Sturm.
Jeder ehrliche Politiker würde die Menschen auf schwere Zeiten einschwören und sich dafür einsetzen das diese friedlich gestaltet werden, mit moderaten Mieten, mit angemessener Besteuerung der Superreichen und einem Miteinander, das z.B. in Wohngenossenschaften und einem kommunalen Miteinander seinen Ausdruck findet.
Vielleicht wird sich in Zukunft der Einzelne nicht mehr den Zweitwagen, den Zweiturlaub oder das große Haus leisten können, aber davon geht die Welt noch nicht unter, wenn die Familie im kleinen, die Dorfgemeinschaft und die Gesellschaft zusammenhalten.
zum BeitragPaul Schuh
Einen Grund sehe ich im DDR Geschichtsunterricht, ein Umstand der nie thematisiert wurde.
zum BeitragDie marxistische Geschichtsschreibung bestand aus einem stark dualistischen Geschichtsbild von Sklaven/Sklavenhaltern, den Leibeigenen/Feudalherren und den Arbeitern/Kapitalisten. Man bekommt bei E bay für 10 Euro die Geschichtlehrbücher ab Klasse 5 aus den Jahren 1980 - 1085 und wenn man das liest bekommt das kalte Grausen. Da war kaum Platz für Grau und Zwischentöne. Das steckt in den Köpfen der ehemaligen DDR Bürger.
So nehmen viele ehemaligen DDR Bürger sich als die hier „Unten“ und die Politiker als die da „Oben“ wahr und haben nicht den Eindruck in demokratischen Prozessen etwas bewirken zu können. Den Aspekt des DDR Geschichtsunterrichtes haben die Politiker nach der Wende bis heute sträflich unterschätzt.
Solche dualistischen, stark vereinfachten Haltungen werden in Familien am Küchentisch weitergegeben und haben sich nun verfestigt.
Paul Schuh
[Re]: 20 % CO2 Einsparung kamen durch die Abschaltung der DDR Industrie, das sollte mittlerweile bekannt sein, das war ein Einmal Effekt.
In anderen Bereichen wie im Automobilbau werden Effizienzgewinne auch verbrauchsärmere Motoren durch größerer und schwerere Fahrzeuge zunichte gemacht.
Das hätte man mit Sondersteuern auf SUVs und Einfahrverbote in Innenstädte verhindern können - ist unter CDU natürlich nicht passiert.
zum BeitragPaul Schuh
Mein Eindruck ist, das von vielen Deutschen das Verhältnis von Israel zu Palästina als ambivalent angesehen wird, das eine eindeutige Positionierung erschwert.
Viele Informationen, auch aus dem historischen Verlauf, stehen nebeneinander und sind für den Einzelnen schwer objektiv zu gewichten.
Nach dem fürchterlichen 2 Weltkrieg und dem Holocaust zogen viel Juden nach Israel und gründeten 1948 ihren eigenen Staat, auf einem Gelände, in dem vorher Palästinenser lebten.
Bedauerlicherweise hat die Weltgemeinschaft damals keine tragfähige Zweistatenlösung schaffen können und möglicherweise waren die Menschen vor Ort nicht zu Kompromissen (Gebietsverzicht) bereit.
So lag in der Gründung Israels unter diesen Bedingungen schon der Keim für seine konfliktreiche Zukunft in der Region.
In späteren Kriegen wurde Israel von den umliegenden arabischen Ländern mehrfach angegriffen und konnte sich mit internationaler finanzieller und militärischer Hilfe wehren.
Militante israelische Siedler und eine 8 m hohe Mauer, die viele Palästineser einschließt, erscheint als eine Politik, die weiter Öl ins Feuer gießt.
Seit Anfang des Jahres sollen (bis zum Überfall der Hamas) die Israelis 200 Palestineser getötet haben.
Diese parallelen Informationen erschweren in meiner Wahrnehmung eine eindeutige Solidarität mit Israel, weil der brutale Überfall der Hamas als Antwort auf vorherige isralischen Politik erscheint.
Ich bin mir aber durchaus der historischen Verantwortung Deutschlands bewusst. Ohne den Holocaust und die Millionenfacher Ermordung und Vertreibung der Juden hätte es keine Gründung des Staates Israels gegeben, weswegen Deutschland zur Unterstützung Israels verpflichtet ist.
Aber das ist eben die Staatsräson Deutschlands und nicht unbedingt die Haltung der einzelnen Bürger.
zum BeitragPaul Schuh
Der Klimawandel ist die gravierendste Herausforderung unserer Zeit, ich sehe aber keine praktikabnle Lösung dafür.
Eine denkbare "Überlebensdiktatur", die Flüge und Kreuzfahrtschiffe stark einschränkt, Privatautos in Städten verbietet, Fleischkonsum und pro Person genutzten Wohnraum verkleinert und überflüssigen Konsum durch länger Haltbarkeit minimiert - als das ist politisch und wirtschaftlich nicht durchsetzbar und von der Mehrheit nicht gewollt!
FFF und die LG wollen zwar eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen sichern, handeln aber gegen die aktuellen Interessen der Mehrheit, die nicht bereit ist zu Gunsten des Klimas auf Wohlstand und Konsum zu verzichten.
Aktuell sind 20 % des Gesamtenergieverbrauches erneuerbar, 80 % sind immer noch fossil!
Selbst wenn wir die Erneuerbaren im Gesamtverbrauch auf 50% steigern, müssten wir unseren Wohlstand um 50 % reduzieren, um Klimaneutral zu werden.
Das würde aber die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft destabilisieren, wenn Steuereinahmen fehlen und dadurchauch kein Geld mehr für Infrastruktur und Bildung da ist.
Unsere Gesellschaft hat keine Idee, davon, wie sie kontrolliert und friedlich schrumpfen könnte.
Das ist das große Dilemma.
Der Elefant im Raum, an dem alle vorbeischauen. Ich finde es erschreckend, wie kluge und Intelligente Menschen, dieses Dilemma ausblenden und es nicht thematisieren.
Die Flucht nach vorne ist ja zur Zeit auch das neue Narrativ der "Anpassung an die 3 Grad Erwärmung", weil viele realisiert haben, das alles andere nicht realistisch ist.
3 Grad Klimawandel, Flüchtlingsströme und eine alternde Gesellschaft werden unsere Gesellschaft gehörig unter Stress setzen und sie instabil und angreifbar für Demagogen machen.
Einfache Lösungen gibt es nicht.
Meine Hoffnung ist, das sich die Bürger dieses Landes, trotz sich verschlechternder Bedingungen, für ein friedliches und soziales Miteinander, entscheiden!
zum BeitragPaul Schuh
"Fangen Sie gar nicht erst an"
Hab ich auch nicht nicht - ich habe keine Kinder und bin ganz froh darüber.
Ich habe als Selbständiger immer nur soviel gearbeitet, das es für mein Überleben ausreicht,
das Modell wäre mit einem oder mehreren Kindern nicht denkbar gewesen.
Neben dem finanziellen Aspekt - Ich würde auch kein Kind den Zumutungen der Zeit und der Gesellschaft ansetzen wollen: den Smartphones, den sozialen Medien, den Computerspielen, der Werbung und dem Mobbing - das nenne ich mal ein toxisches Umfeld.
Dazu könnte ich keinem Kind überzeugend erklären, warum wir Menschen so bescheuert sind, unsere eigenen Umwelt und Lebensgrundlagen in Rekordtempo zu vernichten.
Es erscheint mir, das für viele Eltern die Kinder das egoistische Projekt ist ihrem eigenen Leben einen Sinn zu geben?
Sicher - wir brauchen kinder, damit das Leben weiter geht.
Aber die sollten von der Gesellschaft als gemeinschaftliches Projekt aufgezogen werden.
Als erstes wäre ich für Schuluniformen, die von der Schule gestellt werden, ebenso alle Bücher und Lehrmittel und eine kostenlose Schulverpflegung mit Frühstück, Mittag und Abendessen.
Dazu Gutscheine der Schule für Nachhilfe und Hobbys (Klavier oder Gitarrenunterricht.)
Der Einfluss der Eltern müsste minimiert und der der Gesellschaft maximiert werden, damit jedes Kind in der Gesellschaft eine Chance hat.
zum BeitragPaul Schuh
In der Erdgeschichte hat sich das Klima in den letzten Millionen Jahren oft entscheidend und dramatisch geändert. Oft durch Vulkanausbrüche oder große Meteoriten, die durch aufgewirbelten Staub zur Verdunklung der Sonne geführt haben. Oft sind 80 Prozent aller Lebewesen dabei ausgestorben, das Beispiel der Dinosaurier vor 65 Mio, Jahre ist bekannt.
Was ich nur sagen will, das Klima war auch schon vor dem Menschen kein stabiler Faktor, sondern ein höchst instabiles, das Tieren und Planzen zu Wanderbewegungen und Anpassungen gezwungen hat.
Nun hat der Mensch in den letzen 5000 Jahren, die Erdoberfläche verändert, Wälder abgeholzt und Böden durch Übernutzung ausgelaugt. Seit 200 Jahre verfeuert der Mensch Kohle und Öl und hat damit den fossilen Turbo für die Klimaveränderung gezündet.
Diese günstige fossile Energien haben erst den uns bekannten Wohlstand hervorgebracht. Diese mit erneuerbaren Energien für 10 Mrd. Menschen vollständig zu ersetzen erscheint ilusorisch, zumal Verzicht und Bescheidenheit nicht der menschlichen Nartur und nicht dem kapitalistischen System entsprechen.
Sicher ist es sinnvoll, das Machbare bei den erneuerbaren Energien umzusetzen, aber wir werden den Klimawandel nicht aufhalten. Mit etwas Glück ist er auf 3 Grad Erwärmung zu beschränken.
Den Rest werden wir mit Anpasung lösen müssen, und das wird die Gesellschaft und die Wirtschaft unter erheblichen Stress setzen.
Ich würde mir wünschen das der Alarmismus aus der Diskussion verschwindet. Das Klima hat sich immer verändert und es ändert sich jetzt wieder. Oft war es der Zufall in Form von Meteoriten oder Vulkanausbrüchen, diesmal war es mutwillig der Mensch,
Es kann sein, das dann die Bedingungen für uns Menschen ungünstiger werden - aber ganz aussterben werden wir nicht - 1 -2 Mrd. Menschen beleiben sicher übrig.
zum BeitragPaul Schuh
Ich würde vorschlagen, ab 60 die wöchentliche Arbeitszeit schrittweise zu verkürzen, zuerst auf 4 Tage, dann mit 65 auf 3 Tage die Woche , mit 67 auf 2 Tage die Woche und mit 70 kann man aufhören, oder freiwillig noch 1-2 Tage weiterarbeiten.
Für viele Menschen ist ja Arbeit auch ein sozialer Anker und etwas Sinnstiftendes.
Für körperlich schwere Arbeiten, sollten im Unternehmen oder der Firma, dem Alter angemessene Arbeiten gefunden werden.
Der reduzierte Lohn sollte mit Steuermitteln so aufgestockt werden, das sich ein Einkommen überhalb der Grundsicherung von mehr als 1500 Euro ergibt.
Elementar wichtig erscheint mit bezahlbaren Wohnraum für Rentner bereitzustellen, das sie eben für 500 - 600 Euro eine mittlere Wohnung finden und eben nicht für das doppelte.
zum BeitragGeringe Altersbezüge und steigende Mieten sind in einer Altenden Gesellschaft der kommende soziale Sprengstoff.
Paul Schuh
@Carcano: Gut zusammengefasst.
Da ist beim Autor Lalon Sander, wie auch den Klima-Lobbyisten ganz viel Wunschdenken, basierend auf der Idee, das Klima auf mit drastischen Massnahmen auf einen Wunschwert stabilisieren zu können.
Dann wird gefordert, den CO2 Ausstoß zu reduzieren, was angeblich mit "grünem Wachstum" möglich ist - was zu bezweifeln ist.
Der CO2 Ausstoß läßt sich im erforderlichen Maße nur in einer weltweiten Öko Diktatur reduzieren, bei der innerhalb von 10 Jahren die Anzahl der Autos, der Flugzeuge und der Fleischkonsums halbiert werden.
Dazu müßten Produkte verpflichtend haltbar und reparierbar gebaut werden, das man nie wieder ein neues kaufen kann und muss.
Das wäre das Ende des Kapitalismus, (der zum Überleben auf Wachstum angewiesen ist), Millionen Arbeitslose, geschlossene Börsen, gesellschaftliche Destabilisierung wären die Folge.
Konsequenter Klimaschutz ist im Kapitalismus und mit dem auf Wachstum und Wohlstand konditionierten Menschen nicht umsetzbar.
Ja, keine Frage - die Klimaveränderungen der letzen 50 Jahre sind vom Menschen durch deie fossile Energienutzung der letzten 150 Jahre ausgelöst worden.
In den letzen Millionen und Hunderttausenden Jahren hat sich das Klima oft geändert, ausgelöst durch Vulkanausbrüche oder Asteroiden Einschläge. Unserer Vorfahren mußten oft ihren Lebensraum verlassen, oder sich in Höhen zurückziehen oder sind teilweise ausgestorben.
Auch heute müssen wir uns auf den Klimawandel einstellen, was für Menschen vieler Regieonen schwierig bis unmöglich wird. Hier gibt es keine einfache oder optimale Lösung.
Der Autor sollte könnte doch mal darstellen, wie die Regierungen der Welt den CO2 Ausstoß innerhalb von 3-4 Jahren auf Null bringen sollten und welche sozialen Konsequenzen das hätte.
Dann würde sich diese Forderung als naives (und auch gefährliches) politisches Wunschdenken entlarven.
zum BeitragPaul Schuh
Nur mal so zur Info:
Jedes Jahr werden in Deutschland 12 Milliarden Liter Kerosin verbraucht.
Würde man die aus E fuel herstellen wollen benötigte man 320 TWh Energie.
(ein Liter E Fuel benötigt in der Herstellung 27 Kwh Energie)
Zum Vergleich 500 TWh ist die gesamte jährliche Stromproduktion in Deutschland und 250 TWh der durchschnittliche erneuerbare Anteil von Wind und Sonne.
Den deutschen Bedarf an E fuel zu produzieren würde die Ausbeute aller Windräder und Solaranlagen übersteigen. Es ist mehr als unrealistisch in der verbleibenden Zeit, das Kerosin durch klimaneutrale Kraftstoffe zu ersetzen.
Von daher müßte die Anzahl der Flüge in den kommenden 10 Jahren halbiert, Flugzeuge und viele Flughäfen stillgelegt werden.
zum BeitragAber das wird nicht passieren, weil dann der "Wähler" ja nicht mehr in den Urlaub fliegen kann....
Paul Schuh
Wie Ulrike Herrman in ihrem Buch treffend beschreibt, läßt sich effektiver Klimaschutz im wachstumsbasierten Kapitalismus nicht umsetzen. Sie empfiehlt eine Überlebensgesellschaft, mit einem sparsam Umgang an Ressourcen und erneuerbaren Energien, aber die Umsetzbarkeit ist wenig überzeugend, da umgehend die Gesellschaften, destabilisiert würden, wenn sie auf Wachstum verzichten.
Der Klimawandel lässt die Idee einer besseren Zukunft verblassen, wir ahnen, dass es ab jetzt ja für Jahr schlechter wird, Düren werden in Afrika für Milliarden Menschen zu unhaltbaren Zuständen führen, die sich dann auf dem Weg Richtung Norden machen. Sollen wir die alle aufnehmen. fragt der Populist?
Die Auswirkungen der Klimakatastrophe in Europa und in dem Rest der Welt macht vielen Menschen Angst, mit unterschiedlichen Reaktionen, die AfD (wie der Artikel gut beschreibt) mit dem Rückzug ins regionale und in die vermeintlich gute alte Zeit.
Mit einer alternden Gesellschaft, schwindender Produktivität und knapper werden finanziellen Mitteln im eigenen Land, das wird vermutlich zu Verteilungskampf und einer weiteren Polarisierung führen.
Ich lese gerade das Buch "Zwischen Erde und Himmel - Klima, eine Menschheitsgeschichte" von Peter Frankopan, in dem er beschreibt, wie sich in den letzten Jahrmillionen das Klima oft durch Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge gravierend geändert hat, wo oft bis zu 80 % allen Lebens auf der Erde ausgelöscht wurde.
zum BeitragNun hat der Mensch in den letzten 200 Jahren den fossilen Turbo gezündet und ist nicht in der Lage, diesen wieder zu stoppen.
Und wenn es heißt, aus der Geschichte lernen, dann zeigt der Blick zurück, dass auch diesmal möglich ist, dass 80 % allen Lebens auf der Erde aussterben könnte, aber es wird irgendwie weitergehen, vielleicht auch für ein paar Menschen.
Paul Schuh
Danke für die weltumfassende Recherche.
Gut das im Artikel die Anpassung der Städte und kühle Schutzräume für Bewohner im Vordergrund stehen und auf den oft reflexhaft vorgetragenen Appell "jetzt könnten wir das Ruder noch herumreißen" verzichtet wird.
Ich denke, wir können den Klimawandel nicht aufhalten, höchstens etwas abbremsen.
Konsequenter Klimaschutz, der weltweit den Konsum auf das Notwendigste reduziert, würde das Ende der menschlichen Zivilisation (wie wir sie kennen) bedeuten.
Der weltweite Verzicht auf Flüge, auf Kreuzfahrtschiffe, auf Privatautos, auf Fleischkonsum, auf Wegwerfprodukte und Einweg-Kleidung (Prixmark & Co) könnte den CO2 Ausstoß drastisch reduzieren, aber die menschlichen Gesellschaften würden in kürzester Zeit kollabieren.
Ohne Wachstum und Konsum, fehlen Millionen Menschen weltweit Arbeit und Einkommen, Steuereinnahmen sinken dramatisch, Börsen und Altersvorsorgesysteme brechen zusammen. Zumal sich solche Massnahmen nicht in einer Demokratie durchsetzen lassen, sondern nur mit einem "klugen Tyrann", weil die Menschen dem Verzicht nicht freiwillige zustimmen würden.
Sicher - wir können erneuerbare Energien massiv ausbauen, der Einzelne kann verzichten, auf einen Flug, ein Auto, den Fleischkonsum - aber Millionen neue Konsumenten werden zeitgleich in der dritten Welt dazu gewonnen.
Der Klimawandel ist das große schaurige "Werk" des Menschen. Der kleine Mensch ist dabei die große Erde zu crashen.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Die AFD heute könnte man als "reaktionäre, unsolidarische Nationalisten" bezeichnen, die wissenschaftliche Erkenntnisse des Klimawandel leugnen und die ökonomische Expertise von Fachleuten und CEOs negieren, das Globalisierung und Kooperation der Staaten für weltweiten Wohlstand gesorgt hat, jedenfalls ist der Wohlstand höher, als wenn alle Länder sich abgeschottet hätten. Nur als Beispiel: Ein Smartphone von Siemens aus Deutschland, ohne amerikanisches Know-How und asiatische Werkbank würde 5000 Euro kosten und wäre nur für die wenigsten erschwinglich.
zum BeitragPaul Schuh
Mir werden die Worte "Nazi" und "Faschismus" oft zu leichtwertig benutzt ohne deutlich zu machen, welche konkreten Haltungen und Überzeugungen heute dahinter stehen.
Für mich ist "Faschismus" die italienische Variante unter Mussolini von 1922 -1945 und die Zeit in Deutschland von 1933-1945 mit allen historisch bekannten fürchterlichen Ereignissen.
Die Worte Faschismus und Nazi werden so selbstverständlich benutzt, als wüßte jeder was damit gemeint ist, das ist aber nicht so. Am Ende sind es nur verkürzende kraftlose Labels, die nur die Möglichkeit bieten den anderen zu diskreditieren.
Ich finde man sollte die Haltungen klar und konkret benennen: die AFD Anhänger sind gegen den Zuzug von Ausländern, gegen die Globalisierung, gegen die EU und gegenden Euro, gegen den Klimaschutz. Sie wollen einen abgeschotteten Nationalstaat, mit biodeutsche Bevölkerung und einer nationalen Währung.
Wie das in einer alternden Bevölkerung und den Auswirkungen der Klimakrise funktionieren soll ist schleierhaft.
Ich denke wir sollten die Begriffe "Nazi" und "Faschismus" für eine zeitlang einmotten und stattdessen konkrete Haltungen und politische Ziele aufdecken und aufzeigen, welchen Preis die für die Gesellschaft hätten.
zum BeitragPaul Schuh
Ich verstehe diesen Satz nicht:
"In weiten Teilen der meist jungen französischen Bevölkerung in der Banlieue, Menschen mit Wurzeln in Marokko, Algerien und anderen französischen Ex-Kolonien, sind der äußerst machtvolle Hüter der französischen Republik und mit ihm die, im Vergleich zu Deutschland, wesentlich uneigenständigere Regierung sowie die Polizei détesté: nicht nur ungeliebt – verhasst."
zum BeitragPaul Schuh
Um einen Liter E Fuel herzustellen benötigt man 27 kW/h Energie.
Der Liter E Fuel enthält dann aber selbst nur 8-9 kWh an Energie.
Mit 27kWh kann ein Elektroauto 100 km fahren ein Verbrennerauto je nach Verbrauch nur 15 km.
E Fuels sind also ungeheuer ineffizient und vielleicht erst eine Option, wenn wirklich alle anderen Lebensbereiche elektrifiziert sind und erneuerbare Energie wirklich übrig ist.
E Fuels machen nur Sinn bei Flugzeugen, wo Batterien zu schwer sind.
Um einen A320 täglich mit E Fuels zu betanken (21000 Liter für 7 h Flugzeit) würde man 1 km2 Solarfläche benötigen oder 16 Windräder. Allein die Lufthansagruppe hat 700 Flugzeuge.
Deutschlands jährlicher Gesamtenergiebedarf (Gas, Öl, Kohle, erneuerbar) beträgt 2500 TWh, davon sind 250 TWh erneuerbare Energie (Wind und Solar) plus 200 TWh erneuerbare Wärme mit Holz, Biogas und Erdwärme - also 450 TWh, das sind 19% des Gesamtbedarfes.
Um klimaneutral zu werden ist es noch ein weiter Weg, wir werden noch lange Zeit zu wenige erneuerbare Energie und müssen damit sparsam umgehen.
zum BeitragPaul Schuh
Seit 2-3 Jahren gibt auf Geburtstagsfeiern oder bei gemeinsamen Essen im Freundeskreis die feste Rubrik des "Bahn-Bashings" - vorher waren es eher Einzelfälle.
Das sind dann die 15 Minuten, wo jeder von seiner Umleitung, Verspätung oder verhinderten Wagenteilung in Hamm berichtet. Und wirklich jeder hat eine unglaubliche Geschichte beizutragen.
zum BeitragPaul Schuh
Liebe Ulrike Hermann,
Als Basis für Ihre Argumentation haben Sie das ehrenhafte Ziel gewählt, Deutschland bis 2035 oder 2040 klimaneutral zu machen, um die Erderwärmung im erträglichen Maß (unter 2 Grad) zu begrenzen. Das wäre mit einer kontrollierte Schrumpfung der Produktion und des Konsums zu erreichen - die in ihrem Buch beschriebene „Überlebensgesellschaft“. Leider blenden Sie aber die kurzfristigen Folgen der Schrumpfung aus.
Das Ziel der Politiker und Wirtschaftslenker ist es, das Land und die Wirtschaft kurzfristig (in den kommenden 1-3 Jahren) stabil zu erhalten - dazu brauchen sie Wachstum. Ohne Wachstum fehlen Steuereinahmen für Infrastruktur und Sozialausgaben und es würde auch die internationale Kreditwürdigkeit sinken. Wir wären in kürzester Zeit pleite, wenn Deutschland beschließen würde, seine Wirtschaft pro Jahr um 5% zu schrumpfen. Für die kurzfristige Stabilität nehmen die Politiker einen verlangsamten Klimaschutz in Kauf.
Das ist also das Dilemma, Wachstum heute, um die Gesellschaft kurzfristig stabil zu halten, aber der Aussicht auf eine Klimakatastrophe in 20 Jahren mit 4 Grad Erwärmung - oder konsequnter Klimaschutz heute mit Verzicht, schrumpfender Wirtschft, bei gleichzeitiger Implementierung von erneuerbaren Technologien und der Gefahr einer internationalen Isolation und einer destabilisierten Wirtschaft und Gesellschaft, wenn Börsenwerte implodieren und viele Menschen arbeitslos werden.
Diese Dilemma kann aktuell keiner auflösen. Die Politiker müssen das Wachstum erhalten, und setzen auf dafür auf grünes Wachstum, das kaum Klimaschutz bringt und auf „Technologieoffenheit“, damit fossile Technologien nicht vorzeitig unmöglich gemacht werden (siehe Verbrennerautos, und H2 ready Gasheizungen).
Wer das Dilemma nicht klar benennet und keine Lösung dafür findet, wie wir stabil und kontrolliert schrumpfen können - der tut dem Klimaschutz keinen Dienst.
zum BeitragPaul Schuh
Meine Vermutung ist, das die Mehrheit der Menschen in Deutschland sich bereits damit abgefunden hat, das der Klimawandel nicht aufzuhalten ist.
Sie haben bewußt oder unbewusst realisiert, das die eine Halbierung der Flüge, der Autos, des Fleischkonsums, der Wohnfläche und des Konsums von kurzlebigen Produkten zwar den CO2 Ausstoß reduzieren, aber kurzfristig, innerhalb von 3 Monaten bis 3 Jahren, die Gesellschaft und Wirtschaft zum kollabieren bringen würde.
Ein solcher kollektiver Verzicht würde zum Verlust von Millionen Arbeitsplätzen führen, zu Steuerausfällen, zu kollabierenden Aktienmärkten und Deutschland wäre innerhalb kürzester Zeit Pleite, weil es seine Staatsschulden nicht refinanzieren könnte.
Eine Abkehr vom Wachstum würde also in kürzester Zeit zu einer Destabilisierung des Landes führen.
Daher funktioniert nur langsamer Klimaschutz, der erneuerbare Energien da implementiert, wo sie günstiger sind. Das ist aber zu langsam, um den Klimawandel aufzuhalten und führt zu einer 4 Grad Erwärmung.
Das ist also das Dilemma, entweder wir destabilisieren unsere Gesellschaft kurzfristig durch schnellen Klimaschutz oder erleiden mit weiterem Wachstum den Klimawandel in 10-20 Jahren.
Leider wird diese Diskussion zu selten geführt, deshalb reden die Mehrheit der Bürger und die "Letzte Generation" so aneinander vorbei.
zum BeitragPaul Schuh
TAZ Autorin Ulrike Hermman hat es gut beschrieben, 100% erneuerbare Energie in all den Bereichen
Wohnen, Verkehr, Industrie, Strom wird auf lange Zeit knapp und teuer bleiben, weil es extrem aufwändig ist
die Erneuerbare langfristig vom Sommer für den Winter zu speichern
Deutschland benötigt insgesamt jährlich 2500 TWh Energie, gerade produzieren wir 250 TWh Strom aus Wind und Sonne, und noch mal 200 TWh Wärme aus Holz, Biogas und Geothermie. Also nioch ein weiter Weg zu 100% wenn wir nicht Energie sparen und schrumpfen.
In den Protesten der Klimaaktivisten geht es um die Geschwindigkeit der Klimaschutzes, ob also langsam mit weiteren Wachstum oder schnell mit einer Schrumpfung der Wirtschaft.
Das ist der Elefant über den keiner spricht - schade eigentlich.
Ich hoffe, Sie greifen das Dilemma auf!
zum BeitragPaul Schuh
Ich sehe das Dilemma in der Frage - die kurzfristige Stabilität der Gesellschaft durch Wachstum zu erhalten oder mit Konsumverzicht und Schrumpfung den CO2 Ausstoß schnell zu reduzieren.
Wäre das nur regional durchsetzbar oder global möglich, mit China, Russaland und Indien?
Konsequnter und schneller Klimaschutz, was würde das bedeuten?
- weniger Flüge, weniger Privatautos, weniger Fleischkonsum
- langlebeige reparierbare Konsumgüter, regionale Kreisläufe
- das neue Motto: "Nur noch das Notwendige, nicht mehr das maximal Mögliche."
- Verzicht auf Werbung, auf Messen, auf Kongresse, auf sich wiederholende Formate bei TV und Filmproduktionen
Wozu würde das führen?
- schnell stark sinkender CO2 Ausstoß
- Verlust von Arbeitsplätzen, damit Steuereinnahmen
- Schrumpfung der Wirtschaft, Verlust von Börsenwerten und Entwertung der privaten Altersvorsorge
- Verlust der nationalen Kreditwürdigkeit, Deutschland könnte seine Staatsschulden nicht mehr refinanzieren und wäre in kürzester Zeit pleite.
- Destabilisierung der Gesellschaft durch soziale Unruhen
- Widerstand der Mehrheit der Menschen, die sich über Konsum definieren: "Ich kaufe, also bin ich!"
Das Land benötigt weiteres Wirtschaftswachstum, um die gesellschaftliche Stabilität zu erhalten und um die Zinsen der Staatsverschuldung zu bezahlen. Sonst droht realer Wohlstandsverlust.
Es wird nun versucht, das Wachstum zu dekarbonisieren. Also fosile Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Das geschieht aber viel zu langsam und wird immer schwieriger, wie man im Bereich Verkehr bei den Treibstoffen für Flugzeuge, Schiffe und Autos sieht.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Da haben sie Recht! Mit der Physik kann man nicht verhandeln. Deswegen sind 2,5 - 3 Grad Erwärmung wahrscheinlich. Diese kommen aber erst in 20-30 Jahren.
Wenn die Regierungen aber sofort mit radikalen Klimaschutz beginnen würden, mit einer Halbierung der Flüge, Halbierung des Fleischproduktion und Halbierung der zugelassenen Autos, dann würde unsere Gesellschaft in kürzester Zeit ökonomisch und sozial zusammenbrechen. Weniger Arbeitsplätze bedeuten weniger Steuereinnahmen, weniger staatliche Aufträge, sinkende Börsenkurse und eine nicht mehr existente Kreditwürdigkeit. Deutschland wäre nach 2- 3 Jahren Pleite, weil es seine Staatsschulden nicht refinanzieren kann.
Weshalb die Politik unbedingt Wachstum benötigt und alles vermieden wird, was Wachstum reduziert. Das ist das bittere Dilemma unserer Zeit!
zum BeitragPaul Schuh
Ulrike Herrmann stellt die Prämisse auf, das der Klimaschutz für alle Handelnden die oberste Priorität hat. So ist es aber nicht.
Priorität hat die kurz und mittelfristige Stabilität der Volkswirtschaften (3 Monate - 5 Jahre) die nur mit Wachstum und weiterer billiger fossiler Energie erreicht werden kann.
Sicher - es werden erneuerbare Energien implementiert, wo diese machbar und günstiger sind. Doch je höher der Anteil der erneuerbaren Energien steigt ums so mehr braucht es auch erneuerbare Energiespeicher für "Dunkelflauten" die extrem teuer sind.
So ist die Umwandlung von erneuerbarem Strom in "grünes" Methan denkbar, das dann in der Erdgasspeichern eingelagert wird, ein Prozess bei dem aber 70% der Energie verloren geht. Oder baut Reserve Gaskraftwerke, die nur 23 Wochen im Jahr einspringen.
Bislang wurden die "low hanging fruits" der Erneuerbaren Energie geerntet, nun auch die Fahrzeug und Flugzeugflotte auf erneuerbaren Sprit oder Kerosin umzustellen wird eben teurer, als weiter die fossile Energie zu nutzen.
Meine Vermutung ist, die Regierenden werden sich auch einen pragmatischen Mix aus erneuerbaren und fossilen Energien einigen, gerade sind wir beim Gesamtenergieverbrauch von 2500 TWh bei einem erneuerbaren Anteil von 450 TWh, also 18% (Sonne, Wind, Holz; Geothermie). Vielleicht kommen wir in 15 - 20 Jahren auf einen Anteil von 50 %, das wären dann 1200 TWh.
zum BeitragPaul Schuh
Schade, das in Verbindung mit den Berichten über die Klimaaktivisten fast nie die Systemfrage gestellt wird.
Konsequenter Klimaschutz ist im wachstumsgetriebenen Kapitalismus nicht machbar, da geht nur viel zu langsamer und zögerlicher Klimaschutz.
Nur gibt es eben kein funktionierendes Modell einer klimaschützenden, schrumpfenden Postwachstumsgesellschaft, zumal der Übergang dahin von der Mehrheit der Menschen, den Politikern und der Industrie nicht gewollt ist.
Postwachstumsgesellschaft meint ja eben auch weniger (oder andere) Arbeitsplätze, weniger Steuereinnahmen, fallende Börsenkurse, sinkende Kreditwürdigkeit des Staates - eine vorläufige Destabilisierung.
Eine Bitte an die TAZ: zeigt diese Zusammenhänge auf, so wie es Ulrike Hermann ja auch in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus" getan hat.
Nur an auf die Strasse kleben und sich ganz doll Klimaschutz wünschen, das wird nichts bringen - wir müssen eine Alternativen zum Kapitalismus denken und in Modellprojekten ausprobieren und den Menschen die Angst vor der Veränderung nehmen.
zum BeitragPaul Schuh
Meinen großen Respekt vor den Aktivisten in Lützerath!
Wichtig wäre aber auch gesamtgesellschaftlich die Frage zu stellen, ob unser Wirtschaftssystem auch ohne Wachstum mit einer moderaten Schrumpfung funktionieren kann?
Gibt es dafür ökonomische Konzepte, was passiert, wenn weniger Auto gekauft, weniger Flüge gebucht und weniger "Klamotten "geshoppt, weniger Fleisch gekauft wird?
Wie lassen sich Menschen die in dem Bereich gearbeitet haben und nun nicht mehr benötigt werden sozial auffangen, ohne das es zu sozialen Ängsten kommt?
Das wäre auch eine Aufgabe für die TAZ Wissenschaftler, Ökonomen und Politiker zu diesem Thema zusammenzubringen und eine Bestandsaufnahme zum Thema Degrowth zu machen und die dann auch zu publizieren.
Meine Eindruck ist, konsequenter Klimaschutz geht nur mit moderatem Verzicht, mit einer jährlichen Schrumpfung von 3-5 % um wirklich CO2 einzusparen.
Parallel natürlich der Ausbau der Erneuerbaren Energien in allen Beriechen - Strom, Wärme, Verkehr, Industrie. Heute ist der Antei der Erneuerbaren nur 460 TWh von 2500 Twh, also 19 % des Gesamtenergieverbrauches.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Sicher, auch ich würde mir konsequenten Klimaschutz wünschen und auch meinen Lebensstil daran anpassen. (Ich esse schon kein Fleisch und habe kein Auto.)
Es ist ein natürlicher Impuls im Angesicht einer heranrollenden Katastrophe, etwas ändern zu wollen.
Kleine Dinge kann man selber tun. Man merkt dann aber, das Freunde und Nachbarn und andere Staaten nicht mitziehen, weiter in den Urlaub fliegen, konsumieren und auf Wachstum setzen.
Dann ist doch interessant zu untersuchen, was sind die Triebkräfte dahinter, warum verweigern sich Politiker und Menschen der Veränderung, das habe ich versucht zu beschreiben.
Ein naives "Ich wünsch mir was" oder "Wir sollten mal" hilft uns da nicht weiter.
Gut wäre, die Politik so in die Enge zu treiben, das sie sagt: "Ja, konsequenter Klimaschutz wäre wünschenswert, aber er ist global und national aus diesen und jenen Gründen nicht umsetzbar."
Diese "Ehrlichkeit" würde aber von den Wählern abgestraft werden.
Genau diese Feigheit und Inkonsequenz vergiftet aktuell die Klimadiskussion.
zum BeitragPaul Schuh
Konsequenter Klimaschutz gefährdet die unmittelbare Stabilität unserer Gesellschaft, während die Klimakrise zu einer schleichenden Verschlechterung unserer Lebensbedingungen in den kommenden 10 - 30 Jahren führt. Das ist das große Dilemma.
Konsequenter Klimaschutz: Viel weniger Flüge, viel weniger Autos und reduzierter Fleischkonsum, langlebige recycelbare Produkte - das würde zu einer Schrumpfung der Industrieproduktion führen, mit Millionen Arbeitslosen und sinkenden Steuereinnahmen, verbunden mit einem Verlust der internationalen Kreditwürdigkeit. Der Staat wäre in kürzester Zeit pleite, die Menschen wüßten nicht mehr, wie sie ihre Mieten oder Kreditraten bezahlen sollen.
Die Mehrheit der Menschen ist auf Konsum konditioniert, sie definieren sich über Konsum, sie davon abzubringen bedürfte einer Gehirnwäsche.
Die Politiker der Welt brauchen Wachstum, um ihre Staaten stabil zu halten, die Mehrheit will weiter konsumieren und in den Urlaub fliegen - nur eine kleine Minderheiten von 5 % ist bereit für konsequenten Klimaschutz zu verzichten.
Warum Verzicht?
Wir werden auf absehbare Zeit nie genug erneuerbare Energien haben, um alle Energieträger (Erdöl und Erdgas) zu „elektrifizieren“. Wir werden noch lange Zeit fossile Energien verbrauchen.
Wachstum hängt mit fossiler Energie zusammen. 100% Erneuerbarer Energie würde Schrumpfung und Verzicht bedeuten
Von daher werden wir den Klimawandel nicht aufhalten können. Das ist schwer auszuhalten:
zum BeitragEin Problem zu sehen und nichts tun zu können - jedenfalls nichts, was effektiv wäre.
Paul Schuh
Wir brauchen bei den kommenden Wahlen dringend eine Klimapartei.
Für mich sind die GRÜNEN nicht mehr wählbar, ich werde vermutlich die Klimaliste wählen.
Die Wähler sollten eine Chance haben, sich für oder gegen konsequenten Klimaschutz zu entscheiden.
Auch wenn die Idee der moderaten Schrumpfung der Industrieproduktion und der Konsums mit vielen Risiken behaftet ist, kann ich keine Partei mehr ernst nehmen, die auf weiteres Wachstum setzt.
Es wäre wichtig, das eine Klimaschutzpartei, Alternativen zum Wachstumsdogma entwickelt und diskutiert und diese in den öffentlichen Diskurs und in die Parlamente trägt.
zum BeitragPaul Schuh
Wir brauchen dringend eine Klimaschutz Partei. Die GRÜNEN sind es nicht!
Die GRÜNEN sind in der Regierungsverantwortung angekommen und betreiben Systemerhalt - da geht es ihnen jetzt darum, jederzeit genügend Energie für die Konsumenten und die Industrieproduktion bereitzustellen, oft für Produkte die man nicht unbedingt braucht.
Wir brauchen eine Klimaschutz Partei, die Degrowth, negatives Wachstum oder Schrumpfung diskutiert und dafür Konzepte entwickelt.
Es wird sicher schwierig bis unmöglich Degrowth umzusetzen, weil dann auch Steuereinnahmen sinken, Geld das fehlt, um den Verlust von Millionen Arbeitsplätzen sozial auszugleichen.
Das würde vermutlich nur funktionieren mit einer gleichzeitigen radikalen Umverteilung des Reichtums der obersten 30 % in ein Volksvermögen.
Sicher - das sind unwahrscheinliche Utopien, aber Degrowth ist unserer einzige Chance dem Klima-Kollaps zu entkommen.
Ich werde bei der Nachwahl in Berlin die KLIMALISTE wählen, die GRÜNRN bekommen meine Stimme nicht mehr!
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: In solchen Diskussionen sind Informationen und Wissen zu dem Thema sicher hilfreich. Ich empfehle dazu das Buch "Energiewende jetzt" von Volker Quaschning, das relativ optimistisch ist und als Gegenpol "Das Ende des Kapitalismus" von Ulrike Hermann.
Aus beiden Büchern habe ich mir jeweils ein paar Seiten rausgeschrieben.
Dann hat man eigentlich schon viele passende Pro/Konta Informationen und Fakten zur Hand, z.B. zum Thema Kernkraft, E Auto und Wasserstoff Nutzung.
Bei hartnäckigen Leugnern kann es auch helfen, die deren Argumente zu kennen: Dazu kann man (auch wenn es wehtut) mal 1-2 Stunden auf einer Schurbelseite verbringen, um mit seinen Gegenargumenten vorbereitet zu sein.
Um die Diskussion nicht zu persönlich werden zu lassen, kann es auch helfen, die diversen Dilemmata des Themas zu benennen und verschiednen Positionen gegenüber zu stellen und deutlich zu machen warum es oft keine einfachen Lösungen gibt, aber auch warum Nichtstun keine Option ist.
Verantwortung des Einzelnen vs. Regierungshandeln vs. Globales Handeln und die Frage "Grünes" Wachstum vs. Degrowth oder Schrumpfung.
Es spielt sicher auch eine Rolle, wann man darüber redet, ob am Heilig Abend oder am 1. Weihnachtsfeiertag bei einem Spaziergang. Gespräche dazu kann man ja auch steuern: "Lass uns mal morgen bei einem Spaziergang darüber reden..."
Sicher ist es auch gut, wenn man selber schon etwas für den Klimaschutz tut und darüber reden kann: die Solaranlage auf dem Dach, der eingeschränkte Fleischkonsum im letzen Jahr, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, mit dem Zug zur Weihnachtsfeier angereist zu sein.
Das Thema wird nicht wieder weggehen, deshalb ist es wichtig, auch in der Familie eine Sprache dafür zu finden und auch anderer Positionen gelten zu lassen und sich selber davon abzugrenzen.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Die Klimaleugner lesen die WELT, da tummeln sich im Kommentarbereich viele davon...
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Die Mehrheit der Menschen in diesem Land und die Politiker wollen keinen konsequenten Klimaschutz, der mit Verzicht und einer Schrumpfung der Industrieproduktion und des Konsum einher gehen würde, obwohl das im Sinne des Klimaschutzes "vernünftig" wäre.
Die Mehrheit will weiter "unvernünftig" sein und konsumieren - das meinte ich mit der "Demokratie der Unvernünftigen".
Diese Mehrheit reagiert nun allergisch, wenn eine kleine Minderheit sie versucht daran zu hindern.
"Darf eine kleine vernünftige Minderheit der großen unvernünftigen Mehrheit ihren Willen aufdrängen?"
Hängen sie sich nicht so an dem Begriff "Diktatur" auf - der war zugegeben von mir etwas ungeschickt gewählt - er stand dafür, das eine kleine Minderheit versucht, ihre Interessen gegen eine Mehrheit durchsetzen.
zum BeitragPaul Schuh
Die Frage ist doch:
Darf eine kleine vernünftige Minderheit der großen unvernünftigen Mehrheit ihren Willen aufdrängen?
Nein, das darf sie nicht! Das wäre dann eine Diktatur der Vernünftigen und nicht eine Demokratie der Unvernünftigen.
Die Letzte Generation will etwas erreichen, das vom Grundgesetz geschützt wird (Sicherung unserer Lebensgrundlagen), aber auf einem Weg der von Grundgesetz verurteilt wird (Diktatur).
Die Mehrheit weiß relativ genau, das die Forderungen der Letzen Generation (Tempolimit und 9 Euro Ticket) nur die Spitze des Eisbergs sind - was konsequenter Klimaschutz bedeutet hat Ulrike Hermann ja in ihrem Buch anschaulich beschrieben - eine schrumpfende "Überlebensgesellschaft".
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: "Wir müssen auch kommunizieren, das der konsequenter Klimaschutz, den einige vorschlagen, der zu Schrumpfung, Degrowth usw. führt, unserer Gesellschaften innerhalb von 3-6 Monaten zum Kollabieren bringen würde."
Das war sicher etwas überspitzt formuliert.
Aber bislang gibt es keine wirklich zu Ende gedachten Konzepte für eine Postwachstumsökonomie, wo sich ja auch die Frage stellt, ob das nur ein Land wie Deutschland, ganz Europa oder die Welt verfolgt?
Angenommen sie schrumpfen die Industrieproduktion jedes Jahr um 5%, um in 10 Jahren bei 50% anzukommen.
Sinken dann auch die Löhne und die Mieten jedes Jahr um 5% ? Was ist mit den Mieten und den Kreditraten für die Häuser, den Energiekosten? Wo Deutschland doch 70% seiner Energie importiert?
Was passiert mit der Altersvorsorge, was mit den Börsenwerten? Sinken die kontrolliert auch um 5% oder stürzen die ins Bodenlose? Was ist mit den Steuereinnahmen? Schrumpft der Staat seine Ausgaben jährlich um 5%, baut weniger Strassen und Brücken, entläßt er Beamte? Wie werden die Arbeitslosen sozial versorgt?
Es wäre interessant, wenn sie das mal für uns durch deklinieren würden, wie es es national und global funktionieren könnten!
zum BeitragPaul Schuh
"Welche Folgen hat es für den Einzelnen, welche für die Gesellschaft, wenn immer mehr Menschen beginnen zu glauben, dass die Welt untergeht?"
Die Welt muss garnicht untergehen, es reicht schon, wenn es in Zukunft nicht mehr besser wird, sondern jährlich schlechter und schwieriger.
Der Einzelne, der die Klimakrise für sich realisiert hat, der sieht sich alleine gelassen: von der globalen Weltgemeinschaft, die weiter fossil produziert und konsumiert, von der eigenen Regierung, die den Ausbau erneuerbarer Energien bremst und klimaschädliches Verhalten der Bevölkerung (Verbrennerautos, Flugzeuge, Fleischkonsum) nicht sanktioniert und von den Mitmenschen, die auf nichts verzichten wollen.
Eigenes klimaschonendes Verhalten wird zur wirkungslosen Gewissensberuhigung. Das muss man erstmal verkraften.
Das optimistische naive Wunschdenken von Klimakonferenzen, Politikern und Journalisten den Klimawandel aufhalten zu können, ohne das kollektive Verhalten und das Wirtschaftssystem zu ändern, schafft neue Frustrationen.
Wir sollten uns ehrlich machen - der Klimawandel ist nicht aufzuhalten. Der 3-4 Grad Pfad wahrscheinlich. In einigen Regionen wird es schneller ungemütlicher als in anderen.
Wir müssen auch kommunizieren, das der konsequenter Klimaschutz, den einige vorschlagen, der zu Schrumpfung, Degrowth usw. führt, unserer Gesellschaften innerhalb von 3-6 Monaten zum Kollabieren bringen würde. Millionen Arbeitslose, sinkende Steuereinnahmen, reißender Versorgungsketten, Menschen die ihre Mieten und Kreditraten nicht mehr zahlen können.
Konsequenter Klimaschutz der Autos, Flugzeuge und Tierhaltung drastisch reduziert, ist keine realistische Option!
Die einzige Option ist weiter zu machen wie bisher - auch wenn wir wissen, das es der falsche Weg ist.
zum BeitragPaul Schuh
www.spiegel.de/pan...-83c8-87b013d5a69b
In dem Video sieht man wie die 20 cm dicken Plexiglasteile mit dem Kran reingehoben wurden, das Verkleben sieht man nicht, das ist das Betriebsgeheimnis der amerikanischen Spezialfirma...
zum BeitragPaul Schuh
Ich kuck die WM ja nicht, aber an den Überschriften kommt man ja leider kaum vorbei.
Mein Tipp an die deutsche Mannschaft: Noch zweimal (oder dreimal?) verlieren, dann gehts schnell nach Hause.
zum BeitragPaul Schuh
Wir brauchen ein Partei, die den konsequenten Klimaschutz und die Schrumpfung der Industrieproduktion und des Konsums in der politischen Arena vertritt.
Diese Partei wäre grüner als die Grünen.
Da könnte sich auch die "letzte Generation" und "Fridays for Future" wiederfinden.
Bislang vertritt keine Partei Massnahmen die geeignet sind, das 1,5 Grad Ziel einzuhalten! Das ist erschreckend angesichts der 12-14 Jahre die uns bleiben um 100 % klimaneutral zu werden.
Bei kommenden Wahlen wäre es dann interessant zu sehen, wie groß der Prozentsatz der Deutschen ist, die es mit Klimaschutz ernst nehmen, die auch bereit wären auf Konsum von Produkten und Dienstleistungen zu verzichten.
Ich vermute die Partei würde aus dem Stand auf 5-10 % kommen, aber eben auch nicht mehr.
zum BeitragPaul Schuh
[Re]: Das hat vermutlich mit der Infrastruktur zu tun, die der Staat oder die Kommune vorhält: Brücken, Strassen, U Bahnen, Polizei, Militär, Bürokratie etc. - deren CO2 Ausstoß pro Kopf umgelegt wird. Hier zeigt sich, das der Staat in der Verantwortung diesen Bereich zu schrumpfen und zu reduzieren.
In Deutschland liegt der Wert der "öffentlichen Emissionen" ca. 1 Tonne CO2 pro Jahr.
zum BeitragPaul Schuh
Der Einzelne kann mit seinen Lebens- und Konsumentscheidungen schon eine Menge für den Klimaschutz tun.
Das fängt an bei der Wahl des Berufes (ist man eher lokal oder global unterwegs?), der Wahl des Wohn und Arbeitsortes (muss man pendeln, kommt man ohne Auto aus?) und der Art des Wohnens (ein Altbau oder ein
Niedrigenergiehaus mit erneuerbaren Energien? Bis hin zur Ernährung (Fleisch, vegetarisch oder vegan?) und Konsumverhalten (viele "Wegwerfartikel" oder langlebige, reparierbare Produkte)?
Der individuellen Ansatz scheitert, wenn man nur alleine verzichtet und 90 % der Mitbürger nicht "mitziehen" und weiter fliegen, Autofahren und Fleisch essen.
Da ist die Politik gefragt die Rahmenbedingungen zu setzen und klimaschädliche Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen zu verknappen, über sinkende Kontingente für Flüge, für Fleisch und fossile Energieträger für Autos.
Hier wird schnell klar, das Klimaschutz im Kapitalismus nicht möglich ist, der auf Wachstum angewiesen ist. Ökonomen und Politiker haben versäumt alternative Wirtschaftsformen zu entwickeln, die auch mit schrumpfenden Konsum stabil zu halten sind.
Ebenso hat die globale Gemeinschaft versagt, das Wachstum, den Luxus und Wohlstand der reichen Industrieländer zu begrenzen und den armen Ländern eine Entwicklung zu nachhaltigem bescheidenem Wohlstand zu ermöglichen.
Auf eine politische Lösung im Lokalen wie im Globalen zu hoffen ist komplett illusorisch, das übersteigt die kognitiven Möglichkeiten der Menschen, weshalb wir den Klimawandel nicht leider aufhalten werden.
zum BeitragPaul Schuh
Eine Lösung wäre, die Grundbedürfnisse des Menschen günstig und verfügbar zu machen und den "Luxus" teuer und rar.
Zu den Grundbedürfnissen zählt angemessener Wohnraum (50 m2 für eine Person, 80 für 2 Personen usw.), günstige lokale vegetarische Grundnahrungsmittel, ein kostenloses Nahverkehrsticket, eine Fernreise mit der Bahn alle 2 Monate.
Zm Luxus gehört: alleine auf 100 m2 zu wohnen, mit dem Auto zu fahren, zu Fliegen, Fleisch zu essen. Dieser Luxus muss nicht nur teuer sonder auch limitiert werden.
Für Fahrten in die Stadt oder durch Städte wird eine Citymaut von 20 Euro am Tag fällig, die per App beantragt werden muss, und je nach Kontingent bewilligt wird. Ebenso für Autobahnfahrten gibt es ein km Gebühr und ein stetig sinkendes Kontingent für gefahrene km, am Ende wird es zu einer Lotterie ob man eine Autofahrt überhaupt beginnen kann.
Wer auf zu großem Wohnraum wohnt, dem wird eine kleinere günstige Wohnung angeboten,
Wer das ablehnt muss für die überschüssigen Quadratmeter eine Luxussteuer zahlen.
Gleichzeitig werden schrittweise alle einkommen reduziert um den Konsum zu bremsen, Menschen werden ermutigt langlebige Produkte zu kaufen, die reparierbar sind.
Die Grundbedürfnisse lassen sich mit dem Bürgergeld locker bestreiten, keiner der durch die Transformation arbeitslos wird muss Not leiden.
Das klingt nach einer unrealistischen Utopie - absolut - aber sicher effektiv für der Erreichung der Klimaziele. Jeder kann sich befragen, wieviel "Schmerz" ihm diese Umstellung der Lebensgewohnheiten bereiten würde, oder wo er es schon freiwillig getan hat....
zum BeitragPaul Schuh
Greta Thunberg schreibt in einem Artikel des FREITAG: „Im heutigen Wirtschaftssystem können wir nicht nachhaltig leben.“ Aber den Umkehrschluss führt sie nicht aus. Der wäre:
"Nur in einem anderen Wirtschaftssystem können wir nachhaltig leben."
Wie soll so ein Wirtschaftssystem aussehen, wie verläuft die Transformation dahin, wie bleibt die Gesellschaft stabil, ohne das es zu Unruhen und Protesten kommt, weil Arbeitsplätze wegfallen und viele Dienstleistungen nicht mehr verfügbar sind?
Darauf scheint keiner eine Antwort zu haben, Politiker, Ökonomen und Klimaschützer nicht.
Sicher, es gibt die Modelle von Degrowth, Schrumpfung oder Postwachstumsökonomie. Ein schrittweises moderates Schrumpfen auf 50 % würde uns nicht in die Steinzeit zurück katapultieren sondern ins Jahr 1987 (siehe Ulrike Hermann).
Wenn wir viel weniger Fliegen, viel weniger Auto fahren, viel weniger Fleisch essen, viel weniger Wegwerfartikel konsumieren (auch ein Iphone ist eins, das nach 2 Jahren ersetzt wird), dann fallen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen weg, es wäre weniger Geld für Infrastruktur vorhanden, eine Reduzierung auf dann Notwendige wäre nötig.
Diese Transformation beinhaltet ein immenses gesellschaftliches Konfliktpotential, das ist der Grund warum Politiker das nicht angehen.
Der andere Punkt ist, das sich 95 % der Menschen die ich kenne über Konsum definieren, das neue Auto, das neue Smartphone, die neue Kamera, der neue Computer, die neue Spielekonsole, die kurze Städtereise, der Wanderurlaub auf Korsika (Anreise per Flugzeug), die Kreuzfahrt im Mittelmeer…
Menschen in den Industriestaaten sind auf Konsum konditioniert, wenn man ihnen das wegnimmt stehen sie vor ihrer nackten "trostloses" Existenz, das werden sie nicht freiwillig zulassen.
Es braucht also ein neues Wirtschaftssystem, das wir noch nicht kennen und einen neuen Menschen, den wir gegen seinen Willen neu konditionieren müßten.Das ist eine utopische Vorstellung ...
zum BeitragPaul Schuh
Der aktuelle Energiemix zum nachschauen:
www.smard.de/page/...ion%22:%22DE%22%7D
zum BeitragPaul Schuh
Beeindruckende, beklemmende Serie!
Offen bleibt die Frage, warum die Nationalgarde, die am Tag 5 in die Klinik kommt, den Ärzten nur 5 Stunden Zeit gibt, die verbleibenden Patienten mit Booten und Hubschraubern zu evakuieren? Wegen der Plünderungen?
Warum bringt die Nationalgarde keine Soldaten zur Bewachung, neue Ärzte, frische Nahrungsmittel und mobilen Notstrom zur Versorgung in die Klinik, um die verbleibenden Patienten am kommenden Tag zu evakuieren?
Warum diese Deadline?
Warum wird nicht am ersten Tag ein Notfall-Manager eingeflogen, der mit Funkgerät die Kommunikation zur Einsatzleitung ausserhalb organisiert, um das Klinikpersonal zu entlasten?
Die Serie ist in beschämendes Zeichen des Versagen des amerikanischen politischen Systems. Anstatt der Ärztin Anna Pour hätte der Bürgermeister oder die Nationalgarde auf die Anklagebank gehört. Das wird nicht oder zu wenig in der Serie thematisiert.
Ich hoffe viele Politiker sehen diese Serie und bereiten sich mental auf kommende Umweltkatastrophen vor. Wie unterentwickelt dieses Bewusstsein auch in Deutschland ist hat die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt.
zum BeitragPaul Schuh
Wir sollten klar benennen, was passiert wenn, auf einmal 82 Millionen Deutsche nicht mehr in den Urlaub fliegen, keine Kreuzfahrten mehr machen, ihr Auto stillegen und kein Fleisch mehr essen, Produkte reparieren statt neu zu kaufen?
Die Idee wäre nur noch das zu produzieren & konsumieren, was zum Überleben unbedingt notwendig ist und nicht mehr was maximal möglich ist. Da würden dann auch Messen, Kongresse, Werbung und Kulturproduktion (Film, TV Serien) drastisch reduziert.
Dadurch lässt sich bestimmt der CO2 Ausstoß drastisch senken.
Dann bricht in kürzester Zeit die Wirtschaft, die Gesellschaft und das politische System zusammen - weil Arbeitsplätze wegfallen und Steuereinnahmen wegbrechen.
„Operation erfolgreich - Patient tot.“
Klimaschutz geht scheinbar nur in "homöopathischen" Dosen - keiner soll auf nichts verzichten - nur wenn möglich auf erneuerbare Energien umstellen, was neuen Konsum bedeutet.
Das ist eine Beruhigungspille für das Volk. Die Massen sehen durchaus den Klimawandel kommen und wollen das "was" getan wird, ohne das das Wachstum und der kleine Wohlstand gefährdet wird.
Dieses Dilemma sollte immer mit betrachtet werden.
zum BeitragPaul Schuh
Es ist wichtig, sich mit den Gründen zu beschäftigen, warum die Mehrheit der Deutschen nichts oder zu wenig für den Klimaschutz tut.
Konsequenter Klimaschutz - mit viel weniger Flügen, mit viel weniger Privatautos, mit viel weniger Fleischkonsum und langlebigen reparierbaren Produkten würde zu einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen, zu sinkenden Steuereinnahmen, sinkenden Aktienbewertungen führen - zu einer Destabilisierung unserer Gesellschaft innerhalb von Monaten.
Dementgegen stehen die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels, die uns in den kommenden 10-15 Jahren immer stärker treffen werden.
Das ist das Dilemma unserer Zeit. Politiker wissen darum, Bürger ahnen es und sind, auch aus Bequemlichkeit, so zögerlich mit zu radikalem Klimaschutz.
zum BeitragPaul Schuh
Gute Kolumne!
Der konsequente Klimaschutz bräuchte negatives Wachstum und vernünftigen Verzicht.
Dieser Verzicht würde aber unserer Gesellschaft umgehend destabilisieren - durch wegfallende Arbeitsplätze, sinkende Steuereinnahmen, kollabierende Aktienmärkte und Altersvorsorge.
Das Dilemma unserer Zeit ist - grillt uns der ungebremste Klimawandel in 10-15 Jahren oder zerreißt es die Gesellschaft innerhalb eines Jahres durch zu konsequenten Klimaschutz.
Konsequenten Klimaschutz = viel weniger fliegen, viel weniger Autos, viel weniger Fleischkonsum, nur noch langlebige reparierbar Produkte. Nur nur das produzieren und konsumieren was unbedingt zum Überleben notwendig ist.
Das ist der Grund warum wir Menschen und die Politik weiter auf Wachstum setzen - damit das Leben auch im kommenden Winter und Sommer irgendwie weiter geht.
Das ganze System steht auf tönernen Füssen. Der Auftrag zur Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen steckt in der DNA des Kapitalismus drin. Bislang hat niemand ein funktionierendes System nach dem Kapitalismus erdacht und erfolgreich ausprobiert.
Ich bin mittlerweile froh keine Kinder zu haben, ich könnte ihnen nicht erklären, warum ich sie in eine dysfunktionale Welt ohne Zukunft gesetzt habe.
zum BeitragPaul Schuh
Menschengruppen über 1000 Personen werden durch "gemeinsame Erzählungen" verbunden, sei es eine Religion oder einen Firmenslogan. Diese gemeinsame Narrativ kann Menschen und Organisationen verbinden und beflügeln.
Das gemeinsame Narrativ kann aber auch zu kollektiver Depression führen, wenn die Idee überhand gewinnt, das durch Klimakrisen und Kriege von jetzt an alles schlechter und beschwerlicher wird.
Oft wurde gefragt, warum die deutschen Filme so viel schlechter sind als die französischen oder amerikanischen. Eine Antwort war, das Filme auch immer von den Träumen einer Nation handeln: Vom amerikanischen Traum, dem italienischen Dolche Vita oder dem kulturvollen amourösen französischen Leben. Worauf waren die deutschen Stolz? Auf Ihre guten schnellen Autos? Daraus konnte man kaum Filme machen.
Was könnte der deutsche Traum sein?
Ich bin da eher ratlos, zumal durch die Europäische Integration nationale Handlungsspielräume geschwunden sind.
Die riesige mentale Herausforderung wird sein, das ab jetzt unserer Lebensbedingungen durch den Klimawandel schlechter werden. Wir werden immer noch was zu essen haben und ein Dach über dem Kopf, aber ob es noch für alle bislang gewohnten Annehmlichkeiten und Dienstleistungen reicht - das ist fraglich.
Wir Menschen sind es so gewohnt, das es uns immer besser geht, jetzt den Abstieg zu verkraften ist eine emotionale Zumutung.
Welches positive Narrativ, welcher gute Traum könnte da Trost sein?
Der kollektive Verzicht? Das einfache Leben auf dem Land? Selbstversorger?
Man sieht, das einige Publikationen und Blogs versuchen das Narrativ zu etablieren, nur wie tauglich ist es für die breite Masse?
Die Frage ist, wie bleibt eine alternde Gesellschaft, der Arbeitskräfte und bezahlbare Energie fehlen in den kommenden Monaten stabil? Die Perspektive verkürzt sich gerade für viele Menschen und Firmen wieder auf den kommenden Winter rund das nächste Jahr.
zum BeitragPaul Schuh
Es geht bei diesen globalen Klimaprogrammen der EU und der USA nur darum, das die Massen nicht zu schnell verzweifeln und aufhören zu konsumieren und zu arbeiten.
Nach dem Motto wir tun ein bisschen für das Klima und machen aber weiter wie bisher.
Konsequenter Klimaschutz würde nur mit vernünftigem Verzicht funktionieren, mit weniger Autos, weniger Fleischkonsum, weniger Flügen, mit langlebigen Produkten. Das würde zu reduziertem Wachstum und schrumpfendem Energiebedarf führen, sodass die erneuerbaren schneller übernehmen könnten.
Aber Verzicht ist in der Marktwirtschaft nicht vorstellbar, sinkendes Wachstum führt zu weniger Steuereinnahmen, zu kollabierenden Aktienmärkten. Staaten würden ökonomisch und politisch destabilisiert. Zudem sind Menschen (noch) nicht bereit auf Konsum und Reisen zu verzichten, auch weil sie sich darüber definieren.
zum BeitragDas ist das Dilemma unserer Zeit - Wirtschaft, Politik, Menschen - keiner ist wirklich bereit zu konsequentem Klimaschutz.
Paul Schuh
Nein, hätten wir nicht!
Aus dem Kalten Krieg wurde ein Wirtschaftskrieg, USA gegen Europa gegen China und Asien. Wer wächst am schnellsten, wer hat die neueste Technologie am Start, wer sichert sich die größtem Marktanteile. War das nicht tat war schnell weg vom Fenster, Arbeitslosigkeit, fehlende Steuereinnahmen und hohe Zinsen waren das Ergebnis.
Die Staaten und Politiker hatten keine Chance "vernünftig" zu sein und vorausschauende Klimapolitik zu machen. Die Förderung der erneuerbaren Energien war auch nur eine weitere Industrieförderung, aber ohne gleichzeitiges Energie sparen - für den Klimaschutz nur bedingt ergiebig, weil weiter ungebremst konsumiert wurde.
Ebenso war das günstige russische Gas und Erdöl die Basis für die deutsche Exportnation. Mit teuere Energieformen wären deutsche Produkte nicht so konkurrenzfähig gewesen.
Konsequenter Klimaschutz hatte in der Vergangenheit und heute keine Chance.
Ob in der Zukunft ist die Frage?
Braucht es dafür einen Systemwechsel, weg vom Kapitalismus mit seinem wachstumsgetriebenen Profitstreben? Hin zu einem kontrollierten Schrumpfung der globalen Industrieproduktion? Ist das realistisch? Nein!
zum BeitragDas ist von Menschen und Politikern nicht gewollt - deshalb passiert auch nichts - deshalb wird Klimaschutz auch nur auf Konferenzen simuliert.
Paul Schuh
"Um das zu verhindern, bleibt allerdings kaum noch Zeit..."
Ich kann mit dem Wort "verhindern" nichts anfangen. In einem optimistischen, aber unrealistischen Szenario können wir den Klimawandel möglicherweise minimal verlangsamen.
Der Kapitalismus produziert Wegwerfartikel, der Konsument definiert sich über Konsum von Produkten und Erlebnissen (Reisen etc.), die Politiker brauchen das Wachstum, um die die Zinsen der Schulden zu bezahlen, um Aktienmärkte und die Altersvorsorge stabil zu halten.
Sicher können wir einige Mobilitätsbereiche auf erneuerbare Energien umstellen, aber den weltweiten Flugverkehr, all die Container und Kreuzfahrtschiffe, alle Autos?
Was braucht das an Batterieleistung? Gibt es dafür die Rohstoffe? Was braucht deren Herstellung an Energie?
Eine drastische Einschränkungen von Mobilität und Konsum, die sich auf das Notwendigste beschränken, wären möglicherweise effektiv, sind aber gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht vermittelbar und umsetzbar. Diese Beschränkungen wären nur in einer "Ökodiktatur" machbar und das ist nicht wünschenswert und würde die Gesellschaft drastisch destabilisieren.
Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten, multiple Krisen überlagern sich und übersteigen das Vorstellungsvermögen eines Menschenhirns. Dazu kommt das die Triebkräfte des Menschen in die entgegengesetzte Richtung einer „Verhinderung“ wirken.
Wir werden lernen müssen mit den Auswirkungen zu leben.
Am ehesten kann ich mir vorstellen, dass sich nach Dürren und Missernten der Nutzviehbestand und der Fleischkonsum senken läßt und neue Ernährungsformen mit Fleisch aus dem Bioreaktor oder aus Algen entwickelt werden.
zum BeitragPaul Schuh
Stefan Aust beschreibt in seinem Buch über "Xi Jingping", das es In China gerade darum geht, die alten luftverpestenden Kraftwerke durch hochmoderne mit Filteranlagen zu ersetzen. China hat aktuell ein Problem mit dreckiger Luft und Smog, das CO2 Klimathema steht an zweiter Stelle. Der Zusammenhang wird gerne verschwiegen.
zum BeitragPaul Schuh
Mein Eindruck ist, das da gerade mehrere Schleier weggezogen werden und wir in den kalten Maschinenraum der Politik blicken.
Die letzten Jahren waren wir umnebelt von Lifestyle Werbung die nicht nur Produkte beworben hat, sondern ein Lebensgefühl. Es sei ok, in den Urlaub zu fliegen, die Welt zu entdecken, tolle "einzigartige" Erfahrungen zu sammeln, Fleisch zu essen, das so schön mit Ökosiegel verbackt wurde und customized Produkte zu kaufen, in Wunschfarbe, wo der Name eingraviert wurde.
Jetzt ahnen wir, alles Bullshit - postkoloniales Konsumgehabe, das mit einer immensen Verdrängungsleistung alles ausblendet was damit an Umweltzerstörung und Konsequenzen zusammenhängt.
Was davon ist noch o.k? Wir wissen es nicht. Auch ist es uns jetzt fast egal, weil nun wichtiger scheint, das wir die Basics behalten, eine warme bezahlbare Wohnung und Ernährung, eine Arbeit die das Geld dafür generiert und die Hoffnung das nicht bald Raketen in Berlin einschlagen, weil ein deutscher Politiker fand, er müsse Waffen in ein Kriegsgebiet liefern lassen.
Die Frage ist, ob wir dieses Unbehagen, diese Irritation, dieses Blick in den Maschinenraum der Politik ohne Illusionen ertragen, ohne mental Schaden zu nehmen...
zum BeitragPaul Schuh
Ja, das ist ein guter Moment sich ehrlich zu machen: Energie aus Russland, Kleidung von Kinderhand aus Bangladesch, das E Auto mit seltenen Erden aus dem Kongo, chinesische Produkte, wo Minderheiten unterdrückt werden, Fleisch von gequälten Tieren auf unserem Tellern
Wir sind die Meister im Verdrängen und Wegschauen, weil erst dann ein "normales" Leben ermöglich scheint. Wenn wir jetzt den Russland wegen einem Krieg sanktionieren, stellt sich die Frage, wenn wir noch sanktionieren, dessen Handlungen nicht unseren moralischen Grundsätzen entspricht? China? USA? Indien? Tönnies?
Unerträglich auch die allgegenwärtige Werbung und Public Relations, die genau die richtigen Bilder zum Verdrängen und zum Wegschauen liefert.
Es wäre die Zeit sich ehrlich zu machen: Die Welt ist, neben allem menschlichen Streben nach dem Schönen und Guten, neben menschlicher Hilfe und Anteilnahme, einfach auch ein großer korrupter Scheißhaufen. Die Frage ist nur, ob und wie lange wir diese Erkenntnis in unserer Alltagswahrnehmung aushalten können, bevor wir wieder ins Verdrängen eintauchen.
zum BeitragPaul Schuh
Ich würde den Pilotversuch eines klimaneutralen Grundeinkommens mit 5000 - 10000 Teilnehmern anregen.
Demjenigen, der auf klimaschädliches Verhalten verzichtet, wird ein Grundeinkommen und angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellt, Wohnraum der Co2 neutral mit Energie und Wärme versorgt wird.
Zu klimaschädlichem Verhalten wird gezählt: Besitz oder Verwendung eines privaten Autos, Fleischkonsum, Flüge, Kreuzfahrten, Konsum von Wegwerfartikeln und Dingen die weniger als 10 Jahre haltbar und nicht reparierbar sind. Sowie eine Arbeit die überflüssige Dinge oder Dienstleistungen produziert, die weiteren CO2 Ausstoß verursachen.
Mit einem klimaneutrales Grundeinkommen kann der Teilnehmer, seine klimaschädliche Lebensweise ohne Risiko aufgeben, seine Arbeit kündigen, sein Haus und Auto abgegeben und in ein zur Verfügung gestelltes CO2 neutrales Wohnumfeld umziehen. Sich dort eine neue Arbeit oder Beschäftigung suchen, im Bereich Öko-Landwirtschaft, Gärtnerei, Reparatur von Dingen oder Renaturierungsprojekten.
Die CO2 neutralen Wohnformen, das können Bauernhöfe auf dem Land oder Gemeinschaftshäuser in der Stadt sein, mit privaten Bereichen und gemeinsam benutzen Bereichen, mit genutzten Küchen, Werkstätten, kleine Kinos, Computerräume, Sporträume, Gärten, und gemeinsam benutzen Transportfahrrädern etc.
Es ist wie gesagt ein Pilotprojekt, es sollen nicht alle machen, von den Erfahrungen der Teilnehmer könnte man lernen - eine Art Zukunftswerkstatt.
zum BeitragPaul Schuh
Eine gut beschriebene Momentaufnahme.
Mich beschäftigt in letzter Zeit mehr die Frage, nicht was für den konsequenten Klimaschutz getan werden müßte, das ist relativ klar, sondern warum es nicht getan wird.
Da heißt es in den Spiegel, sich selbst anzuschauen, aber auch einen Blick auf unser Wirtschaftssystem und politisches Ordnungssystem zu werfen.
Wir leben in einer Welt, wo sich viele Menschen über Konsum von Produkten und Erlebnissen definieren. Das neue Auto, das Designfahrrad, der neue 4K Fernseher, die neue Küche, die Flugreise zum Surfen auf die Kanaren. Sind wir bereit das aufzugeben? Bereit, zu einem einfachen, bescheidenden Leben zurückzukehren, nur das zu konsumieren, was wir unbedingt brauchen? Andere Produkte in der Gemeinschaft zu teilen oder zu reparieren?
Was bringt das, wenn nur ich das mache, müßten es dann nicht alle tun, oder dazu "gezwungen werden"?
Der andere Aspekt ist das Wirtschaftswachstum, wer nicht wächst geht unter und wird von der weltweiten Konkurrenz geschluckt oder vernichtet, bis auf ein paar kleine Nischen abgesehen. Also schlechte Chancen für Degrowth und Schrumpfung der Wirtschaft.
Auch die Politik hat der radikale Klimaschutz keine Chance, weil er sich gegen die Wünsche der meisten Menschen richtet und weil er Steuereinnahmen kostet und über die sinkende Aktienmärkte die Altersvorsorge gefährdet.
Die jetzige Strategie der Politik ist durchschaubar: Ein Technologiewechsel auf erneuerbare Energien, ohne das sich groß für die Lebensweise und den Konsum der Menschen etwas ändert.
Nur das könnte zu langsam sein. Wir werden vermutlich den Klimawandel nicht aufhalten und lernen müssen, mit den Auswirkungen zu leben.
Und wir sollten ehrlich sein: Wir hatten, bis auf ein paar wenige Aussenseiter, nicht die Absicht das Klima zu retten, uns war der Wohlstand im Alltag wichtiger.
zum BeitragPaul Schuh
Ich würde den Pilotversuch eines klimaneutrales Grundeinkommen mit 5000 - 10000 Teilnehmern anregen.
Demjenigen, der auf klimaschädliches Verhalten verzichtet, wird ein Grundeinkommen und angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellt, Wohnraum der Co2 neutral mit Energie und Wärme versorgt wird.
Zu klimaschädlichem Verhalten wird gezählt: Besitz oder Verwendung eines privaten Autos, Fleischkonsum, Flüge, Kreuzfahrten, Konsum von Wegwerfartikeln und Dingen die weniger als 10 Jahre haltbar und nicht reparierbar sind. Sowie eine Arbeit die überflüssige Dinge oder Dienstleistungen produziert, die weiteren CO2 Ausstoß verursachen.
Mit einem klimaneutrales Grundeinkommen kann der Teilnehmer, seine klimaschädliche Lebensweise ohne Risiko aufgeben, seine Arbeit kündigen, sein Haus und Auto abgegeben und in ein zur Verfügung gestelltes CO2 neutrales Wohnumfeld umziehen. Sich dort eine neue Arbeit oder Beschäftigung suchen, im Bereich Öko-Landwirtschaft, Gärtnerei, Reparatur von Dingen oder Renaturierungsprojekten.
Die CO2 neutralen Wohnformen , können Bauernhöfe auf dem Land oder Gemeinschaftshäuser in der Stadt sein, mit privaten Bereichen und gemeinsam benutzen Bereichen, mit genutzten Küchen, Werkstätten, kleine Kinos, Computerräume, Sporträume, Gärten, und gemeinsam benutzen Transportfahrrädern etc.
Es ist wie gesagt ein Pilotprojekt, es sollen nicht alle machen, von den Erfahrungen der Teilnehmer könnte man lernen - eine Art Zukunftswerkstatt.
zum BeitragPaul Schuh
Ich wohne in einer Berliner Altbau Mietwohnung mit schlecht gedämmten Fenstern und mit einer zu schwachen Gasetagenheizung, die der Vormieter vor 20 Jahren auf eigenen Kosten hat einbauen lassen. Im Wohnzimmer habe ich einen 7 kW Kaminofen, in dem ich jeden Winter 2-3 RM Holz verheize, auch um weniger vom teuer gewordenen Gas zu verbrennen.
zum BeitragWenn die Politik es schafft, mit eine CO2 neutrale günstige Fernwärme zu installieren zu und den Vermieter zwingt die Fenster zu sanieren bzw auszutauschen, dann lege ich den Kaminofen gerne still.
Man kann nicht nur verbieten. In diesen Grundbedürfnissen wie Heizung , muss die Politik vorher Alternativen anbieten.
Paul Schuh
Konsequenter Klimaschutz funktioniert meines Erachtens nicht in der jetzigen Gesellschaftsform und nicht in unserem Wirtschaftssystem.
Die Menschen müßten ihre jetzige Freiheit aufgeben und sich dem Diktat des Klimaschutzes unterordnen. Es ist unwahrscheinlich, das sie das freiwillig tun.
Wenn Staaten eine Postwachstums Ökonomie umsetzen wollen, in der die Wirtschaftsleistung über 10 Jahre auf 30-50% reduziert wird, müßten sie sich abschotten. Wegfallende Arbeitsplätze müßten mit einem "Grundeinkommen" kompensiert werden, das möglicherweise in "Naturalien" und Dienstleistungen bereitgestellt wird, das Wohnen, Gesundheit, Ernährung und Bildung umfasst.
zum BeitragMenschen müßten in kleinere Wohnungen ziehen mit max ( 35-40 m2 pro Person), die klimaneutral mit Energie versorgt werden, auf Auto, Flugzeug, Fernreisen und Fleisch verzichten und dafür lokal Lebensmittel produzieren und ihre Konsumgüter, wenn sie kaput gehen,reparieren.
In so einer Gesellschaft würde es keinen Aktienmarkt mehr geben und kaum Steuern die einen großen Staatshaushalt finanzieren, der viel Geld einnimmt und ausgibt.
Das klingt wie eine Fiktion aus einem postapokalyptischen Film? So unwahrscheinlich, utopisch und vielleicht auch wenig wünschenswert wäre es, das umzusetzen. Es ginge womöglich auch nur durch Zwang und Gewalt.
Was mich erstaunt ist, das in den Medien (z.B. Talkshows bei ARD&ZDF), zwar über viel Klimaschutz, aber kaum über alternative Gesellschaft und Wirtschaftsformen nachgedacht und gesprochen wird.
Paul Schuh
Der Hollywoodstar Alec Baldwin hat bei Dreharbeiten….
Warum sprecht ihr hier von „Hollywoodstar“ und nicht einfach nur von „Schauspieler“?
zum BeitragPaul Schuh
Eine internationale militärische Koalition sollte Brasilien besetzen und den Regenwald zu einem militärischen Speergebiet machen. Die illegale Abholzung und ebenso die Aufforstung ließe sich mit Drohnen kontrollieren.
zum BeitragDas Leben in den Großstädten und an der Küste kann ja "normal" unter Führung der nationalen Regierung weiterlaufen. Aber der Regenwald des Amazonas wird enteignet und zu internationalem Besitz erklärt, weil er von globalem Interesse ist.
Paul Schuh
Ich hab den Film gestern im Kino gesehen und war schwer enttäuscht.
Nach 20 min Laufzeit habe ich nur noch auf das Ende gewartet und das kam erst nach zwei über Stunden.
Ich war zu keinem Zeitpunkt in der Handlung und hab die ganze Zeit von draussen drauf geschaut.
Einige Gründe hat der Artikel gut beleuchtet. Ein James Bond, der sich um seine kleine Familie und seine psychologischen Probleme kümmert, funktioniert nicht mehr als strahlender Held.
Der erste Bond 1962 feierte ja auch das zerfallende britische Empire, den Traum von globaler Größe und Bedeutung des MI6. Das wirkt in Zeiten den Brexit und leerer Regale mehr als lächerlich.
Das beste wäre die 007 / James Bond Reihe mit diesem Film zu beenden. Jason Bourne hat schon vor einer Zeit gezeigt wie man Geheimagenten heute erzählen kann, aber auch das Genre ist erstmal auserwählt.
zum BeitragPaul Schuh
"Die nächste Regierung muss überfällige Entscheidungen treffen, statt sich mit vagen Zielen zu schmücken."
zum BeitragMag stimmen. Aber zuerst muss die breite Masse der Bürger der Politik signalisieren: Wir sind bereit, auf Fleischkonsum, unser Privatauto, die Flugreise, die Kreuzfahrt, Wohnfläche über 40m2 pro Person, auf Einwegkleidung und Wegwerfelektronik zu verzichten und wollen stattdessen vegetarisch leben, mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren und unser langlebigen Produkte lieber reparieren als neu zu kaufen.
Der Autor wünscht sich hier eine Diktatur herbei, die die Menschen zum Klimaschutz zwingt - das wird nur bedingt oder garnicht funktionieren.
Die Triebkräfte des Menschen und des Wirtschaftssystems stehen einem effektiven Klimaschutz entgegen, das ist ein unauflösbares Dilemma. Das mit dem grünen Wachstum lösen zu wollen, ist ein fauler Kompromiss.
Von daher werden wir in den kommenden Jahren einen Katastrophenfilm in Zeitlupe erleben, sei es als Zuschauer vor dem Fernseher oder als Betroffene im Waldbrand, Hitze, Dürre oder Überschwemmungsgebiet.
Paul Schuh
[Re]: Das sehe ich genauso. Wir werden den Klimawandel nicht aufhalten können. Wir können ihn höchstens abschwächen. Wir müssen lernen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen und uns auf neue drastische Klimaereignisse vorbereiten.
So sollte man überlegen, einige der jetzt zerstörten Städte und Dörfer in NRW und RP nicht wieder aufzubauen, sondern die Menschen umzusiedeln, die Städte abzutragen und diese Täler zu renaturieren und. Solche Hochwasser werden jetzt häufiger kommen und jetzt weiß man genau, wo die Wassermassen künftig was anrichten werden. Das ist für die Menschen vor Ort furchtbar bitter, aber eine erneute Überschwemmung in 10 Jahren ist den Menschen nicht zuzumuten und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll.
zum BeitragPaul Schuh
"Niemand hat die Absicht das Klima zu retten"
zum BeitragDie Politiker sehen sich in der Aufgabe die Gesellschaft und die Wirtschaft im „Hier und Heute“ am Laufen zu halten. Dazu braucht es Arbeitsplätze, Industrieproduktion, Konsum, Steuereinnahmen, Sozialleistungen - der große Kreislauf. Konsequenter Klimaschutz (ohne Flüge, ohne Auto, ohne Fleisch, weniger Konsum) wird da schnell zu Stabilitätsrisiko.
Umgesetzt und gefördert wird nur, was neue Arbeitsplätze (erneuerbare Energien) und neuen Konsum (Elektroautos, Dämmung, neue Heizungsanlagen) verspricht.
So wird grünes Wachstum ist eine Mogelpackung, es führt nicht zu einer drastischen CO2 Reduktion,
sondern dient der „Dokumentation von Bemühungen“ und als moralisches Pflaster für die Wähler.
Konsequenter Klimaschutz steht der aktuellen politischen Stabilität entgegen! Ausser Frage, das in 10-20 Jahren die Auswirkungen des Klimawandels für politische Instabilität sorgen werden, aber dann sind unsere Politiker schon in Rente.
Paul Schuh
Der Artikel ist gut geschrieben!
Ich bin selbst in einem atheistischen Umfeld von Elternhaus und Schule aufgewachsen und habe später immer wieder versucht Zugang zum Glauben und zur Religiosität zu finden.
In der historischen Betrachtung wurde mir klar, wie Religionen entstanden sind und wie sie zu einem Ort der Seelsorge des Einzelnen und zu einem Herrschaftsinstrument zur Machtstabilisierung und Unterdrückung wurden. Religionen haben einen unverzichtbaren Wert in der Menschheitsgeschichte.
In den letzten 600 Jahren haben die Menschen die Narrative der Kirche wissenschaftlich hinterfragt. Heute erleben wir in einigen Teilen der Welt, auch in Deutschland, eine Abwesenheit von Religion. Was mir heute fehlt ist die Seelsorge. Über die Rituale der Religion fehlt vielen Menschen der Zugang zur Seelsorge, das gemeinsame Singen, Beten, Beichten, Trost und Segen spenden. Die Kneipe, die Fussballarena und Streaming können das nicht ersetzen. Viele Menschen sind allein auf sich zurückgeworfen, ausgesetzt den Zumutungen der Moderne. Nur für die schwersten Fälle gibt es einen freien Psychologen oder Psychiater.
zum BeitragViele Menschen suchen individuell Trost in aus Versatzstücken zusammengebastelten Weltanschauungen und viele verstricken sich ohne Anleitung darin und bleiben "verwirrt" zurück.
Viele "Angebote" der Kirche sind nicht sehr einladend und zeitgemäß, ich frage mich was sich ändern müßte, damit ich mich freiwillig und mit Freude immer sonntags mit meinem Mitmenschen in einem Kirchenraum zusammen finde?
Paul Schuh
Die Vorschläge der Studie erscheinen als vernünftig und effektiv.
Gut und wichtig, das die Idee vom grünen Wachstum widerlegt wird.
Die Frage ist nur, wie sich Gesellschaften ohne Wachstum und Konsum organisieren und stabil erhalten lassen?
zum BeitragBraucht es einen "neuen" Menschen für die "neue" Politik?
Jahrtausendealtes Menscheitsstreben nach Macht, nach mehr Wissen, mehr Können, mehr Machen müsste umgekehrt werden in ein "nur noch das Notwendigste" zu wollen und zu tun.
Ob das gelingt scheint ungewiss, aber es ist gut die Optionen auf den Tisch zu legen!
Paul Schuh
Ich stimme Jonathan Franzen leider zu ...
zum BeitragSicher wäre es gut, unseren Co2 Ausstoß zu reduzieren. Am effektivsten ließe sich das in der von Nico Peach beschriebenen "Postwachstumsökonomie" realisieren, in dem man die Globalisierung zurückfährt, Flughäfen und Containerhäfen schließt, private Autos abschafft und nur noch im lokalen Rahmen Lebensmittel und die unbedingt notwendigen Konsumgüter produziert.
Ich sehe unter den Politkern und "Konsumenten" aber weltweit kaum Bereitschaft in diese Richtung umzusteuern. Kann man auch nachvollziehen. Der Weg zu einer deindustrialisierten Postwachstumsökonomie birgt die Gefahr der Destabilisierung unserer Gesellschaften, wenn Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Aktienmärkte einbrechen. Diese Destabilisierung ist gefährlich und könnte in einem Bürgerkrieg oder Weltkrieg enden - nicht wünschenswert.
Deshalb sind die Regierungen mit der CO2 Reduktion so zögerlich. Sie setzten diese nur da um, wo sich neue grüne Wachstumsmärkte erschließen lassen, z.B. bei erneuerbare Energien oder Elektroautos . An die Flugzeuge und Container- und Kreuzfahrtschiffe geht man nicht ran.
Es ist für den Einzelnen psychologisch schwer auszuhalten, selbst Teil des Problems zu sein, und trotz Erkenntnis weiter „falsch“ zu handeln. Es ist aber wichtig, hier ehrlich hinzuschauen. Was ist mein gesamter CO2 Fussabdruck?
Der in der selbst verrichteten Arbeit und der in den aus China importierten Konsumgütern? Dann realisiert man, das es keine Chance gibt, auf 2t pro Jahr runterzukommen, ausser man gibt seine Arbeit auf und zieht in ein Tinyhaus aufs Land. Aber selbst dann müsste man dafür sorgen, das der Staats- und Versorgungsapparat (Polizisten, Beamte, Müllabfuhr etc) abgeschafft wird, weil dieser für den Grund(CO2)umsatz sorgt.
Von daher bin ich ganz bei Jonathan Franzen, sich ehrlich machen, das wir den Klimawandel nicht aufhalten können (und wollen) und uns für Umweltschutz einsetzen.